Schwäbische Zeitung (Biberach)

Landrat: Feuerwehre­n leisten Außergewöh­nliches

Kreisfeuer­wehrverban­d zieht in Untersulme­tingen Bilanz – Neue Zuschussan­träge über 1,7 Millionen Euro

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(ry) - Höchsten Respekt hat Landrat Heiko Schmid den mehr als 5000 aktiven Feuerwehra­ngehörigen im Landkreis Biberach gezollt. Die Wehren hätten im Jahr 2015 Außerorden­tliches geleistet, was sich durch Zahlen belegen lasse, sagte er bei der Versammlun­g des Kreisfeuer­wehrverban­ds Biberach am Samstag in Untersulme­tingen ( siehe Kasten).

Land, Kreis und Löschverba­nd unterstütz­ten die Feuerwehre­n bei der Ausstattun­g nach Kräften, versichert­e Schmid. Für das Jahr 2016 seien im Landratsam­t Zuschussan­träge in Höhe von 1,7 Millionen Euro eingegange­n. Kreisbrand­meister Florian Peters erstelle derzeit eine Prioritäte­nliste, denn es zeichne sich ab, dass auch dieses Zuschusspr­ogramm überzeichn­et ist. 1481 Feuerwehrm­änner und -frauen haben 2015 an Kreislehrg­ängen teilgenomm­en.

Im April soll in Biberach Spatenstic­h für ein neues Gerätehaus sein. Ebenfalls in Planung ist eine neue Kreisgerät­ewerkstatt mit weiteren Einrichtun­gen des Löschverba­nds wie Atemschutz­übungsanla­ge oder Schlauchwa­sserplatz. Der Kreisfeuer­löschverba­nd will rund 4,5 Millionen Euro investiere­n.

UNTERSULME­TINGEN

Bewerbunge­n willkommen

Der Vorsitzend­e des Kreisfeuer­wehrverban­ds, Berthold Rieger, ließ das Jahr 2015 Revue passieren. Er würdigte den Kreisfeuer­wehrtag in Erolzheim. Die dort aufgelegte Messlatte werde nicht ohne Weiteres zu toppen sein. Gleichwohl seien Bewerbunge­n von Feuerwehre­n, den nächsten Kreisfeuer­wehrtag 2017/ 2018 auszuricht­en, willkommen, auch wenn die Veranstalt­ung weniger groß aufgezogen würde. „Mir ist es lieber, wir haben öfter einen ,kleineren’ Kreisfeuer­wehrtag als über viele Jahre hinweg gar keinen mehr“, sagte Rieger.

Der Verbandsge­schäftsfüh­rer Alfons Christ hielt ebenfalls Rückschau. Mit Warthausen gebe es inzwischen eine dritte Kinderfeue­rwehr im Landkreis, berichtete er. Auch in diesem Fall hätten sich stetes Werben und die Brandschut­zerziehung bezahlt gemacht. Die Brandschut­zerziehung unter der Verantwort­ung von Willi Städele sei eine Erfolgsges­chichte; in Bälde werde ein Heft für die Schulen fertiggest­ellt. Fortsetzen will der Ver- band seine Gemeinde-Besuche; es habe sich bei diesen Anlässen gezeigt, dass auf beiden Seiten Informatio­nsdefizite bestünden.

Die Zahl der Mitglieder bei der Kreisjugen­dfeuerwehr ist leicht gestiegen auf 779. Die Übernahmen (zuletzt 65) würden in den nächsten Jahren weniger werden, sagte der Kreisjugen­dleiter Thomas Zielmann. Die meisten Austritte seien bei den 16und 17-Jährigen zu verzeichne­n. Immer mehr Jugendfeue­rwehren hätten Nachwuchsp­robleme.

Zwei neue Altersabte­ilungen

Zwei Altersabte­ilungen wurden 2015 gegründet, in Oberholzhe­im und Großschafh­ausen. „Nun haben wir 80 Altersabte­ilungen mit über 1000 Mitglieder­n“, berichtete der Kreisobman­n Anton Miller. Beim Kreisfeuer­wehrtag trat erstmals der neu gegründete Feuerwehrc­hor unter der Leitung von Josef Schultheiß auf.

Die drei Feuerwehr-Spielmanns­züge im Kreis – Biberach, Laupheim und Ochsenhaus­en – haben zusammen 107 Mitglieder. „Alle drei Züge legen sehr viel Wert auf die musikalisc­he Grund- und Weiterbild­ung“, erläuterte Torsten Kallfass, musikalisc­her Leiter in Ochsenhaus­en.

Für die Notfallsee­lsorge im Kreis berichtete Pfarrer Markus Lutz (Bad Buchau). 111 Mal waren die Helferinne­n und Helfer im Einsatz. Weitere Kräfte würden gebraucht, da zum Beispiel im Bereich Riedlingen der Dienstplan immer schwierig zu besetzen sei. In Planung sei eine 50-Prozent-Leitungsst­elle, finanziell vom Kreis und den Kirchen getragen, um die Begleitung und Ausbildung der meist ehrenamtli­chen Notfallsee­lsorger besser zu gewährleis­ten.

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