Schwäbische Zeitung (Biberach)
„Es ist alles möglich“
Tischtennis, Bundesliga: Simon Gauzy will mit den TTF Liebherr Ochsenhausen weit kommen
- Die TTF Liebherr Ochsenhausen haben durch den 3:1-Sieg in der Tischtennis-Bundesliga gegen den deutschen Rekordmeister Borussia Düsseldorf vorzeitig die Play-off-Teilnahme geschafft. Im April stehen dann die Halbfinalspiele um die deutsche Meisterschaft an. SZ-Mitarbeiter Michael Mader hat sich nach dem Spiel in der Neu-Ulmer Arena mit Simon Gauzy unterhalten, der mit zwei Siegen – unter anderem gegen den mehrfachen Europameister Timo Boll – zum Matchwinner wurde.
NEU-ULM/OCHSENHAUSEN Herr Gauzy, haben Sie schon realisiert, dass Sie gegen Boll gewonnen haben?
Ja, das habe ich schon kapiert. Es war ein wichtiger Sieg, denn dadurch haben wir das Spiel gewonnen und können uns nun in aller Ruhe auf die Play-offs vorbereiten. Zudem ist es schon etwas Besonderes gegen jemanden zu gewinnen, den man als Kind bewundert hat.
Sie haben es gesagt. Die TTF stehen mal wieder in den Play-offs, zuletzt war das 2013 gelungen. Was ist denn jetzt möglich?
Im Prinzip alles. Wenn es gut läuft können wir den Titel holen. Unsere Mannschaft hat sich inzwischen sehr viel Selbstvertrauen erarbeitet, nicht zuletzt durch den heutigen Sieg. Wir müssen uns vor keiner anderen Mannschaft verstecken. Das ist auf jeden Fall klar.
Gibt’s denn für das Halbfinale einen Wunschgegner?
Mein persönlicher wäre schon Saarbrücken. Da liegen mir die Spieler am besten. Andere im Team bevorzugen aber wieder Fulda oder Düsseldorf. Da gibt es keine Einigkeit. Wir haben aber mit dem heutigen Sieg gezeigt, dass man mit uns rechnen muss und wir vermutlich für keine Mannschaft der Wunschgegner sind.
Bevor es in die entscheidende Phase der deutschen Meisterschaft geht, stehen nächste Woche erst mal die Mannschaftsweltmeisterschaften in Kuala Lumpur, der Hauptstadt von Malaysia an. Welche Chancen rechnen Sie sich dort mit dem französischen Team aus?
Das ist auch eine sehr offene Geschichte. Wir spielen in der Vorrunde schon gegen Deutschland. Es könnte also sein, dass ich wieder auf Timo Boll treffe. Jenseits der Chinesen ist aber auch alles möglich. Japan, Korea und Deutschland sind natürlich die weiteren Medaillenfavoriten, aber Außenseiterchancen räume ich unserem Team auf jeden Fall ein.
Ist es jetzt ein Vor- oder ein Nachteil, dass die Bundesliga durch die WM unterbrochen wird?
Das muss jeder für sich selbst entscheiden. Für mich ist es eigentlich egal. Ich nehme es, wie es kommt. Ein bisschen ist es dann natürlich davon abhängig, wie man bei der WM abschneidet. Vor allem aber will ich gesund aus Kuala Lumpur zurückkommen, um mit den TTF gut gerüstet zu sein für die entscheidenden Spiele.