Schwäbische Zeitung (Biberach)
Großer seelischer Schmerz
Die IAAF sperrt Kenias Leichtathletik-Chef Mwangi
(SID/dpa) - Kenias Leichtathletik-Chef Isaac Mwangi ist vom Weltverband IAAF vorläufig für sechs Monate gesperrt worden. Das gab die Ethik-Kommission der IAAF bekannt und begründete ihre Entscheidung mit Mwangis Verstrickung in Ungereimtheiten beim Anti-DopingKampf. Es gehe um die „potenzielle Untergrabung“der Bemühungen gegen Betrug. Mwangi darf – das ist eine Folge der Sperre – auch nicht zu den Olympischen Spielen im August in Rio de Janeiro reisen.
Die bei der vergangenen Weltmeisterschaft in Peking des Dopings überführten Läuferinnen Joyce Zakary und Francisca Koki Manunga hatten erklärt, von Mwangi zur Zahlung von umgerechnet 21 000 Euro aufgefordert worden zu sein. Im Gegenzug sollten ihre Vierjahressperren reduziert werden. Die „unbegründeten“Anschuldigungen hätten ihm „großen seelischen Schmerz“bereitet, erklärte Mwangi. Er sei bestrebt, seinen Namen „reinzuwaschen“. Deshalb hatte
NAIROBI
er zuletzt angeboten, sein Amt ruhen zu lassen.
Bereits am 12. Februar war in Kenia eine Frist der Welt-Anti-Doping-Agentur Wada verstrichen, innerhalb der das ostafrikanische Land konkrete Maßnahmen gegen Dopingbetrüger hätte nachweisen müssen. Die kenianische Anti-Doping-Agentur Adak wurde auf eine sogenannte Beobachtungsliste gesetzt, Kenia muss innerhalb von zwei Monaten die Forderung der Wada erfüllen – sonst könnte die Asak als nicht regelkonform erklärt werden.
Das könnte in letzter Konsequenz das Aus für die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro bedeuten, allerdings müsste dies das Internationale Olympische Komitee (IOC) beschließen.