Schwäbische Zeitung (Biberach)
Der Reiz der Unruhe
Mainz-Macher Heidel über den Wechsel nach Schalke
(dpa/SID/sz) - Die Neugier auf Neues treibt Christian Heidel in den Westen. „Mit Schalke 04 hat meine Entscheidung nur sekundär etwas zu tun“, sagte der 52-Jährige. „Ich habe vor ein, anderthalb Jahren für mich die Entscheidung getroffen, im meinem Leben noch einmal etwas Neues zumachen. Ich wollte mir irgendwann nicht den Vorwurf machen wollen: Christian, warum hast du das, das oder das nicht gemacht.“
Wenn sich Schalke nicht für ihn interessiert hätte, „wäre ich geblieben“, sagte Heidel. Mainz und die 05er seien ein Teil seines Lebens, dem Reiz von Schalke aber konnte sich der gebürtige Mainzer auch nach 24 Jahren bei seinem Herzensverein nicht entziehen. Monatelang zog sich der Wechsel hin. „Mir fällt das extrem schwer, denn es gab ja keinen Grund, Mainz zu verlassen. Geld spielte schon mal gar keine Rolle“, sagte Heidel.
Im Juni hätten die Schalker erstmals bei ihm angerufen. „Ich habe nicht zwei Flaschen Champagner geköpft. Ich freue mich aber auf die Herausforderung.“Gerade die ständige Unruhe und die hohe Fluktuation bei Schalke habe ihn gereizt. „Die Histo-
MAINZ
rie ist auch bei mir angekommen. Das ist eine schwere Aufgabe – eine leichte wollte ich auch nicht.“
Rouven Schröder, seinen Nachfolger, suchte Heidel mit aus. Der Direktor Profifußball und Scouting beim Liga-Rivalen Werder Bremen steht an der Weser noch bis 2017 unter Vertrag. Nach einem Treffen im Januar sei schnell klar gewesen, dass der 40-Jährige zu den 05ern passen könnte, sagte Präsident Harald Strutz, der glaubt, dass die Verpflichtung noch in dieser Woche über die Bühne geht.
„Ein ganz sauberer Schnitt“
Heidel wird den langjährigen Teammanager Axel Schuster mit nach Gelsenkirchen nehmen. Dessen Platz – so Strutz – soll Darius Salbert einnehmen, der derzeit in gleicher Funktion für die U23 des FSV arbeitet.
Der dienstälteste Manager der Liga will bis zu seinem letzten Tag am 30. Juni die Mainzer Zukunft mitbestimmen. Gleiches gesteht Heidel Horst Heldt bei Schalke zu. „Deshalb ist das ein ganz sauberer Schnitt“, betonte er. Klar ist, dass er schon vor seinem offiziellen Dienstantritt in die Planungen der Schalker eingebunden ist.