Schwäbische Zeitung (Biberach)
Am 12. Mai wird Biberach zur jugendlichen Kulturhauptstadt der Region
Vorbereitungen zur 60. Internationalen Musischen Tagung laufen – 208 öffentliche Programmpunkte an einem Tag
- 208 Ausstellungen, Theater-, Musik- und Tanzaufführungen sowie Workshops und Mitmachaktionen – und das alles an einem Tag. Geht das? Das geht, und zwar bei der Internationalen Musischen Tagung (IMTA), die am Donnerstag, 12. Mai, in Biberach stattfindet. Schulklassen aus der Region und ihre Lehrer zeigen den gesamten Tag über beispielhafte Projekte aus dem musischen, künstlerischen, gestalterischen und sportlichen Bereich. Rund 4000 Lehrer, die aus Süddeutschland, Österreich, Liechtenstein und der Schweiz zur IMTA kommen, erhalten dadurch ganz praktische Anregungen für ihren Unterricht. Alle Vorführungen sind übrigens offen für Besucher.
Im Staatlichen Schulamt laufen die organisatorischen Fäden für die IMTA zusammen, die in Biberach bereits ihre 60. Auflage erlebt. Zum letzten Mal war sie 2005 im Kreis Biberach zu Gast, damals in Ochsenhausen. „Die Idee ist, den Lehrern einen Fortbildungstag aus der Praxis für die Praxis zu ermöglichen“, sagt Schulamtsdirektorin Anna Sproll. Die hohe Zahl der Anmeldungen garantiert, dass in Biberach ein breites
BIBERACH
Spektrum an schulischen Aktivitäten zu sehen sein wird. Angemeldet haben sich inzwischen zwei Kindergärten, 27 Grundschulen, 40 Klassen der Sekundarstufe 1 (fünfte bis zehnte Klasse) aus Hauptschulen, Werkrealschulen, Gemeinschaftsschulen, Realschulen und Gymnasien, neun Sonderschulen, fünf berufliche Schulen sowie 19 andere Anbieter. Zu letzteren zählen zum Beispiel der Landkreis selbst, die musikalische Landesakademie in Ochsenhausen oder die Jugendkunstschule. 46 dieser Schulen kommen aus dem Kreis Biberach, 13 aus dem Alb-DonauKreis und zehn aus dem Stadtkreis Ulm. Sie alle werden Biberach am 12. Mai in die jugendliche Kulturhauptstadt der Region verwandeln.
„Ich habe die IMTA im Jahr 2000 als Bürgermeister in Pfullendorf erlebt, das war sensationell schön“, sagt Landrat Heiko Schmid. Das Landratsamt, im Übrigen auch Schulträger der beruflichen Schulen, unterstütze die IMTA gerne.
Unterstützung gibt es auch von der Stadt Biberach, die Räume für die Vorführungen bereitstellt. „Außerdem sind alle unsere Kultureinrichtungen in die IMTA eingebunden“, sagt Kulturdezernent Jörg Riedlbauer. Eine Unterstützung, die es an anderen IMTA-Austragungsorten bisher so noch nie gegeben habe, lobt Anna Sproll.
Die Besucher – und außer den rund 4000 Lehrern ist ausdrücklich die gesamte Öffentlichkeit eingeladen – erwarten einige Höhepunkte. Um 9 Uhr findet die Eröffnungsveranstaltung in der Stadthalle statt. Dazu hat sich auch der Präsident des Deutschen Musikrats, Professor Martin Maria Krüger, angesagt. Danach beginnen die Vorführungen im gesamten Stadtgebiet. Ein besonderer Programmpunkt wird ein Rekordversuch: Kinder der Klassen 1 bis 9 wollen um 11.45 Uhr auf dem Marktplatz das größte Jugendorchester der Welt bilden, das auf Instrumenten aus Recyclingmaterialien musiziert.