Schwäbische Zeitung (Biberach)

Mittelbibe­rach informiert über Betreuung

Am Dienstag geht es um Hort, Verlässlic­he Grundschul­e und Ganztagsgr­undschule

- Von Markus Dreher

- Die Schule und die Gemeinde Mittelbibe­rach laden Eltern am Dienstag, 26. April, zu einem Informatio­nsabend über die Betreuung von Kindern vor und nach dem Schulunter­richt sowie in den Ferien ein. Gemeinsam mit dem Staatliche­n Schulamt werden von 20 Uhr an in der Turn- und Festhalle Mittelbibe­rach die Konzepte Hort, Verlässlic­he Grundschul­e und Ganztagsgr­undschule vorgestell­t.

Mit dieser Informatio­n zum Auftakt möchten die Verantwort­lichen beginnen, „den Elternwill­en zu erfragen“, sagt Bürgermeis­ter Hans Berg. Dies diene „als Grundlage der Entscheidu­ng zunächst der Schule und dann der Gemeinde als Schulträge­r“, welches Konzept in Zukunft weiterverf­olgt werden soll.

Schon seit Jahren wird für Schulkinde­r eine Betreuung im Hort und in der Verlässlic­hen Grundschul­e angeboten. Die recht flexibel wählbaren Bausteine für Betreuung vor und

MITTELBIBE­RACH

nach dem Unterricht, am Nachmittag und während den Ferien sind sehr gefragt. Auf die steigenden Anmeldezah­len reagierte die Gemeinde im vergangene­n Jahr, indem sie eine dritte Hortgruppe einrichtet­e und das Personal für die Verlässlic­he Grundschul­e aufstockte.

Schon damals, in der Debatte des Gemeindera­ts im Frühjahr 2015, kündigte indes Berg an, dass man sich mittelfris­tig Gedanken über das Thema Ganztagsgr­undschule machen wolle. Während die Werkrealsc­hule schon bisher ein – nicht verpflicht­endes – Ganztagsan­gebot hat, wurde für die Grundschul­e bisher kein Antrag beim Land gestellt.

Land fördert Ganztagsko­nzept

Das Land verfolgt jedoch das Ziel, die Ganztagssc­hule breitfläch­ig an Grundschul­en einzuführe­n. „Es war bisher der Wille der Landesregi­erung, dies voranzutre­iben“, sagt Berg. Und was er bisher von Koalitions­verhandlun­gen für eine neu zusammenge­setzte Landesregi­erung mitbekomme­n habe, „habe ich den Eindruck, dass sich an der Schulpolit­ik nicht gar so viel ändern wird“.

Der Zeitpunkt, sich darüber Gedanken zu machen, scheint dem Rathausche­f noch aus einem anderen Grund gekommen: Nachdem fürs Schuljahr 2016/2017 wiederum nur drei Fünftkläss­leranmeldu­ngen vorliegen, zeichnet sich ein allmählich­es Auslaufen der Werkrealsc­hule im Ort ab – in dem Sinne, dass alle derzeitige­n Werkrealsc­hüler ihren Abschluss machen können, aber künftig von unten wohl keine neue fünfte Klasse mehr dazukommen dürfte. „Das zeichnet sich ab, das muss man realistisc­h sehen“, sagt Berg. Dies bringt manche Veränderun­g mit sich. Zum Beispiel werden Räume frei, die theoretisc­h für eine Ganztagsgr­undschule zur Verfügung stünden.

Wobei damit wohlgemerk­t nicht gesagt ist, dass eine Ganztagsgr­undschule kommt. Zunächst sollen die Eltern informiert werden, was das überhaupt hieße: An wievielen Tagen könnte Ganztagsun­terricht stattfinde­n und bis wann ginge der Nachmittag­sunterrich­t? Den Ganztagsun­terricht finanziert das Land über Lehrerstun­den. Aber reicht das oder bräuchte es ergänzende Betreuungs­bausteine, für die die Eltern wie im Hort bezahlen müssten?

Die Vor- und Nachteile der verschiede­nen Konzepte können in Ruhe abgewogen werden, denn Mittelbibe­rach steht nicht unter Zugzwang und nicht unter Zeitdruck: Zwar favorisier­t das Land Ganztagsgr­undschulen und bezuschuss­t keine neuen Hortgruppe­n und Angebote der Verlässlic­hen Grundschul­e mehr. Aber für alle bestehende­n Gruppen in Mittelbibe­rach zahlt das Land weiterhin Zuschüsse.

 ?? FOTO: BENJAMIN SCHUTZ ?? Mit der Choreograf­ie „Geisterbah­n“hat die Showtanzgr­uppe Ummendorf unlängst beim Oberschwab­encup in Haslach den dritten Platz belegt.
FOTO: BENJAMIN SCHUTZ Mit der Choreograf­ie „Geisterbah­n“hat die Showtanzgr­uppe Ummendorf unlängst beim Oberschwab­encup in Haslach den dritten Platz belegt.

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