Schwäbische Zeitung (Biberach)
Spätzle aus Tiefenbach für die Emirate
Festwirt Michael Rauscher verwöhnt 500 Gäste in Ras al Khaimah
- Grillmeister Michael Rauscher hat es geschafft – sein erster Einsatz in den Vereinigten Arabischen Emiraten, beim German Spring Festival im Emirat Ras al Khaimah (RAK), ist perfekt gelungen. Dabei hatte der Jungunternehmer schon ein bisschen Bammel, wie er selbst offen zugibt.
Doch das war unbegründet. Moritz Kerler, ein ehemaliger Bad Buchauer, und Andreas Hangarter aus Aulendorf waren sich von Anfang an sicher, dass Michael Rauscher mit seinen schwäbischen Grill- und Catering-Spezialitäten überzeugen kann. Kerler und Hangarter sind schon lange in RAK aktiv und kennen die Szenerie. Beide sind in den Emiraten gut vernetzt und bei Scheich Sheikh Saud Bin Saqr und der ganzen Herrscherfamilie Al Qassimi gern gesehen. Sie stehen hinter Michael Rauscher und haben dafür gesorgt, dass der Grillmeister aus Tiefenbach sein Können exportieren kann. Nach der gelungenen Bewirtung beim Frühlingsfest bleibt nun die Expo 2020 in Dubai fest im Blick. Auf diesem Weg wird der Grillmeister aus Tiefenbach zusätzlich unterstützt von der Außenhandelskammer, dem German Center sowie von Uschi Rimmele-Conzelmann vom internationalen Planungsbüro „kplaning“.
TIEFENBACH Auch Musiker aus der Heimat
Außer Michael Rauscher wollen weitere Unternehmer aus Baden-Württemberg, darunter die Brauerei Ott aus Bad Schussenried und der Zukunftspreisträger Baden-Württemberg Hermann Müller sowie der Winzerverein Hagnau in den Emiraten Fuß fassen. Deshalb waren auch sie beim German Spring Festival aktiv. Sie präsentierten ihre Vorhaben vor gut 500 Gästen, darunter auch Sheikh Faisal Bin Saqr, der Bruder des Herrschers. Unterstützung gab es dabei vom Fanfarenzug Aulendorf und der Gruppe „Gesangsauflauf “, die mit Gastsängerin Ilona Helbig aus ANZEIGE Warthausen auftraten. Gemeinsam rockten die Oberschwaben das Festzelt und sorgten für beste Partystimmung. Eine Atmosphäre, die es den Deutschen leicht machte, neue Freundschaften und Geschäftskontakte zu knüpfen. Das reizte auch Gerhard Tschann, bekannt als „Geri“. Das einstige Mitglied der Gruppe „Die Klostertaler“kam als Urlauber zum Fest, lobte die Unterhaltungstalente aus Oberschwaben, bat um eine Programmbeteiligung und nutzte das German Spring Festival anschließend, um für seine Solokarriere die Werbetrommel zu rühren.
Ganz anders Uschi Musch, die vor 18 Jahren von Bad Waldsee in die Emirate auswanderte. Sie brachte vier weiße Kamele aus eigener Aufzucht sowie ihr Beduinenzelt mit und fungierte als perfekte Netzwerkerin. „Wenn du irgendwas über das Leben in den Emiraten wissen willst, dann geh zur Kamel-Uschi“, hieß es immer wieder. Als die Frage im Raum stand, ob und wie der anwesende Scheich angesprochen werden darf, zeigte sich der Bruder des aktuellen Herrschers weltoffen, reichte auch den Frauen die Hand zur Begrüßung und posierte für etliche Erinnerungsfotos. Erst als der Scheich am Tisch der Ehrengäste (darunter Generalkonsul Stefan Gallon und IHK-Präsident Heinrich Grieshaber) Platz nahm, servierten seine Gefolgsleute das mitgebrachte Geschenk – ein junges, gegrilltes Kamel auf Reis. Damit bedankte sich der Scheich für die gute Zusammenarbeit mit den Deutschen. Eine Wertschätzung, die hauptsächlich Moritz Kerler und Andreas Hangarter zu verdanken ist. Als die Rufe „tanzen, tanzen“immer lauter wurden, positionierte sich der Fanfarenzug Aulendorf noch einmal und präsentierte zum konzertanten Stück „Rumba“seine ganz besondere Showeinlage. Klar, dass damit die Stimmung am Strand von Ras al Khaimah noch einmal nach oben schnellte und bis am hellen Morgen anhielt.
Am Ende des fünften German Spring Festivals waren sich alle Akteure und Sponsoren einig: Das nächste Frühlingsfest kommt bestimmt, dann höchstwahrscheinlich im German Center, das derzeit fertig gebaut wird.