Schwäbische Zeitung (Biberach)
Stadt denkt über neuen Kindergarten nach
In Ochsenhausen werden mehr Kindergartenplätze gebraucht – Neubau ist denkbar
- Die Stadt Ochsenhausen muss in absehbarer Zeit mehr Kindergartenplätze zur Verfügung stellen. Darüber informierte Michael Schmid-Sax, bei der Stadt zuständig für den Bereich Kultur, Bildung und Betreuung, den Verwaltungs-, Schul- und Kulturausschuss diese Woche. Da eine Erweiterung des städtischen Kindergartens zwar möglich, aber aus Sicht der Verwaltung nicht optimal ist, ist ein Neubau derzeit die favorisierte Lösung.
Rund 360 Kindergartenplätze stehen in Ochsenhausen und den Teilorten aktuell zur Verfügung, darunter drei Krippengruppen für insgesamt 30 Kinder. Eine weitere Krippengruppe mit Platz für zehn Kinder wird es nach den Sommerferien im kirchlichen Kindergarten St. Elisabeth in Reinstetten geben. Aktuell sei die Zahl der Kindergartenplätze auf die Gesamtgemeinde bezogen ausreichend, erklärte Michael SchmidSax. Allerdings sei die Situation in der Kernstadt und den Teilorten unterschiedlich. „In Ochsenhausen sind derzeit eigentlich alle Plätze belegt.“
Eltern hätten zuletzt Absagen bekommen und mussten auf später vertröstet werden. Hingegen seien insbesondere in Reinstetten und Laubach noch Plätze frei. In Mittelbuch sei die Situation angespannt, allerdings wäre es dort möglich, die Kleinkindgruppe zu einer normalen
OCHSENHAUSEN
Gruppe auszubauen, um die Kapazität zu erhöhen.
Jetzt stelle sich die Frage, wie man mit dieser Situation umgehe, sagte Schmid-Sax. Zumal in den nächsten Jahren für Ochsenhausen in der Altersgruppe unter fünf Jahren eine steigende Anzahl Kinder prognostiziert werde und Kinder immer früher in den Kindergarten kämen. „Wir sollten deshalb im Hinterkopf behalten, dass wir möglicherweise einen neuen Kindergarten brauchen.“ Beim städtischen Kindergarten in der Riedstraße wäre am Anschluss an den Erweiterungsbau nochmals eine Erweiterung möglich, allerdings nur um eine oder zwei Gruppen. Dann wäre aber die Größe der Außenanlagen deutlich reduziert und der Kindergarten verlöre mit bis zu acht Gruppen an Übersichtlichkeit. „Das ist langfristig eigentlich keine Option“, sagte Schmid-Sax.
Die Verwaltung bevorzuge im Moment deshalb einen Neubau. Auch, weil eine solche Lösung langfristig gesehen ein größeres Entwicklungspotenzial habe, erklärte Schmid-Sax. Als mögliche Standorte nannte er das ehemalige Altersheim St. Theresia oder das Gelände der ehemaligen Kreisklinik. Schmid-Sax sprach von „ersten Gedankenspielen“, die möglicherweise in zehn oder 15 Jahren zum Tragen kämen – „oder vielleicht auch nie“. Zu entscheiden gebe es in der Sitzung deshalb nichts, es gehe lediglich um eine erste Information. Bis auf wenige Nachfragen zu Wartezeiten oder Rechtsanspruch auf Betreuungsplätze gab es seitens der Gemeinderäte auch keinen Diskussionsbedarf.
Neue Kriterien für Platzvergabe
Anschließend informierte Michael Schmid-Sax darüber, dass ab dem 1. Mai neue Aufnahmekriterien für die städtischen Kindergärten gelten. Für das Kindergartenjahr 2017/18 werden diese erstmals angewendet. Es habe in der Vergangenheit oft das Problem gegeben, dass Eltern nicht gewusst hätten, nach welchen Spielregeln die Plätze vergeben werden. Dieses Verfahren, so Schmid-Sax, wolle man nun transparenter machen. So bekommen unter anderem Einheimische vor Auswärtigen den Vorzug und ältere Kinder werden vor jüngeren aufgenommen. Härtefälle und Ausnahmeregelungen will sich die Stadtverwaltung vorbehalten, beispielsweise bei sozialen Notlagen.