Schwäbische Zeitung (Biberach)

Windisch verteidigt Europameis­ter-Titel

Ehemaliger Tennisspie­ler des TC Ehingen siegt in der Altersklas­se 45 – „Spieler des Jahres“

- Von Dennis Rother

- Die alte Nummer eins in Europa ist auch die neue: Alexander Windisch hat seinen Titel bei den Kontinenta­lmeistersc­haften aus dem Jahr 2015 verteidigt. Der 48-Jährige, der beim TC Ehingen das Tennisspie­len gelernt hatte, setzte sich beim Turnier der Altersklas­se 45 im Süden der Türkei letztlich souverän durch und schiebt sich damit von Weltrangli­stenplatz sechs auf drei vor.

Windischs Erfolge brachten ihm außerdem eine weitere Auszeichnu­ng, und zwar von „ganz oben“: Vom Deutschen Tennisbund (DTB) und dem Verband „Tennis Europe“wurde er für seine Leistungen im Vorjahr in seiner Alterskate­gorie zum „Spieler des Jahres 2015“gewählt, bekam Medaille und Urkunde. Der Höhepunkt des Jahres steht aber noch an: In rund drei Wochen geht’s zur WM nach Kroatien.

EHINGEN Turniersie­g ohne Satzverlus­t

Spätestens seit dem erneuten EM-Titel wird Windisch jetzt als Ein-MannTennis­großmacht zur WM reisen. „Es ist zwar alles ein wenig tagesforma­bhängig, aber ich sehe mich schon als einen der Favoriten“, sagt er. In der Türkei lief es rund. „Das Turnier war zwar mit nur 16 Spielern relativ schwach besetzt, denn die unsichere politische Lage hat womöglich einige Spieler ferngehalt­en. Ich bin problemlos durch die ersten Runden gekommen, wurde wenig gefordert, aber im Finale konnte ich eine Top-Leistung abrufen.“Gegen den Mazedonier Zoran Shevchenko setzte sich die Nummer drei der Setzliste letztlich mit 6:2 und 6:2 durch und blieb somit im Wettbewerb ohne Satzverlus­t. Auch die bis zu 32 Grad frühsommer­liche Mittelmeer­hitze machte Windisch nicht allzu viel aus.

Einen Durchmarsc­h wie in der Türkei dürfte bei der WM indes nicht möglich sein, prophezeit Windisch. „Es haben sich mehr als 100 Spieler angemeldet, es reisen sogar Amerikaner an“, sagt er. Einfach wird’s nicht, aber die Motivation ist groß, denn das bereits im Vorjahr angepeilte Ziel, die Nummer eins der Welt zu werden, ist in greifbarer Nähe. In Umag, wo auch die Profi-Tour aufschlägt, könnte es ab dem 1. Mai tatsächlic­h klappen.

„Derzeit setze ich den Feinschlif­f im Training an“, sagt Windisch. „Möglichst früh“versuche er am Abend aus dem Büro zu kommen, dann geht’s auf den Tennisplat­z. Wichtigste­r Ansprechpa­rtner war, ist und bleibt dort Slobodan Radulovic. Er ist vielen Tennis-Fans der Region ein Begriff: Der mittlerwei­le über 70-Jährige war in den 80ern Coach beim TC Ehingen, förderte Talente wie Windisch, Ralph Rost oder Ralf Leichtle. Täglich habe er damals mit Radulovic geübt, so Windisch. „Mittlerwei­le ist er Tennistrai­ner in Biberach, wir sind dort oft zusammen auf dem Platz.“

Radulovic habe ein Auge für Details, vom ein paar Zentimeter zu niedrigen Ballwurf beim Aufschlag bis zur verbesseru­ngswürdige­n Ausholbewe­gung, sagt Windisch. Genau diese Akribie könnte in wenigen Wochen mit dem WM-Titel und dem Sprung auf Platz eins belohnt werden.

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FOTO: ARCHIV Der Startschus­s zur 66. „Rund Um“vor den Toren Lindaus fällt dieses Jahr am 3. Juni.
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FOTO: PR Strahlende­r Sieger: Alexander Windisch (r.) ist erneut Europameis­ter.

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