Schwäbische Zeitung (Biberach)

Maurer nutzt die Chance

Stürmer des EHC RB München spielt unverhofft und trifft wegweisend – Wolfsburg hadert mit Schiedsric­htern

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(SID/dpa) - Mit einer Ehrenrunde verabschie­deten sich Uli Maurer und Co. von ihren Fans im Olympia-Eisstadion, nach München zurückkomm­en wollen die Red Bulls als Deutscher Eishockeym­eister. „Wir wollen die Serie schließen – so schnell wie möglich“, sagte Maurer, beim 4:1 (1:0, 1:0, 2:1) im dritten Playoff-Finale gegen die Grizzlys erster Münchner Torschütze. Schon am Freitag (19.30 Uhr/ServusTV) in Wolfsburg soll der Champagner fließen, „wir wollen Wolfsburg nicht mehr aufwecken“.

Wütend gingen die Grizzlys nach der dritten Niederlage auf die Schiedsric­hter los. „Die Fouls waren schon schwer und sollten geahndet werden“, schimpfte Manager KarlHeinz Fliegauf. Vor allem die Schlüssels­zene des Spiels hatte die Niedersach­sen in Rage gebracht: Münchens Steve Pinizzotto traf erst Fabio Pfohl mit dem Ellbogen am Kopf und legte dann das 2:0 für Jeremy Dehner auf, während sich der 20-Jährige benommen vom Eis schleppte. Mit Verdacht auf Gehirnersc­hütterung musste der beste Neuling der Deutschen Eishockey-Liga

MÜNCHEN

(DEL) ins Krankenhau­s, konnte am späten Abend mit seinem Team aber zurück nach Wolfsburg reisen. Schon wenige Minuten vor dieser Szene hatte Grizzlys-Trainer Pavel Gross getobt: Bullen-Verteidige­r Matt Smaby hatte Gerrit Fauser niedergest­reckt. „Er hat mich am Kinn getroffen“, klagte der Wolfsburge­r. Die Schiedsric­hter Lars Brüggemann/Daniel Piechaczek ahndeten auch diese Attacke nicht.

Fliegauf gab allerdings zu, dass nicht die Unparteiis­chen das dritte Finale entschiede­n hatten, sondern der gnadenlos effektive Gegner. „München war einfach besser“, sagte der Manager, „sie haben ihre Chancen genutzt.“ Nun kann Wolfsburg nur noch ein Eishockey-Novum helfen: Noch nie hat in der DEL eine Mannschaft nach einem 0:3-Rückstand eine Bestof-Seven-Serie gewonnen. Erschweren­d kommt hinzu, dass den Grizzlys mit zahlreiche­n Verletzten – unter ihnen auch Topscorer Sebastian Furchner – die Kräfte schwinden.

Darauf spekuliere­n die Münchner. „Ich hoffe, dass wir ihnen kraftmäßig ein bisschen den Zahn gezogen haben“, sagte Maurer. Für den 31-Jährigen, zuletzt nur zweite Wahl, ging am Dienstag ein Traum in Erfüllung. Bei seinem ersten Finaleinsa­tz – für den verletzten Frank Mauer – erzielte der Garmisch-Partenkirc­hener, der seit dem Aufstieg 2010 in München spielt, sein erstes Play-off-Tor seit sechs Jahren. „Ich habe mich brutal gefreut“, sagte Maurer, der in seiner dritten Endspielse­rie endlich den Titel gewinnen will. 2007 scheiterte er mit Nürnberg gegen Mannheim, 2010 mit Augsburg gegen Hannover: „Ich war zweimal dabei, als es nicht geklappt hat, und habe dann wieder jahrelang gewartet. Man muss jede Chance nutzen, die man kriegt.“

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FOTO: DPA Umjubelt: Uli Maurer (re.) nach seinem 1:0. Von Herbst an wird der Stürmer übrigens für die Schwenning­er Wild Wings aufs Eis gehen.

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