Schwäbische Zeitung (Biberach)
Finn Wiest gewinnt erneut Preis
Der Schlagzeuger aus Oberhöfen spielt inzwischen im Landesjazzorchester
- Der 18-jährige Schlagzeuger Finn Wiest zählt zu den jungen Talenten, die nicht nur national, sondern auch international Preise einheimsen. Zum dritten Mal hat der Oberhöfener im italienischen Pescara beim internationalen PercussionWettbewerb einen zweiten Platz belegt. Wie talentiert er ist, lässt sich auch an der Tatsache ablesen, dass er es ins Landesjazzorchester geschafft hat. Sein Ziel ist nun das Musikstudium.
„Einen hochtalentierten Schüler wie Finn Wiest hat man als Lehrer in 20 Jahren vielleicht einmal, wenn überhaupt“, sagt Markus Merz, Schlagzeuglehrer und Inhaber des „Drums und Percussion Studios“in Warthausen. Er hat Finn Wiest in den vergangenen Jahren unterrichtet und ist mächtig stolz auf seinen Schüler. 2014 gewann der damals 16-Jährige einen Bundespreis bei „Jugend musiziert“, in Pescara war er bereits 2011 und 2012 erfolgreich mit einem zweiten Platz. An der Italy Percussion Competition in diesem Jahr nahmen rund 130 Schlagzeuger aus 36 Ländern teil. „Das Niveau ist sehr hoch und der Wettbewerb bekannt für seine hochkarätige Jury“, berichtet Merz.
Den Wettbewerbssieg nur um einen Punkt verpasst
Trotz seiner Wettbewerbserfahrung sei er ein bisschen nervös gewesen, erzählt Finn Wiest vom Vorspiel in Pescara. Doch es lief wieder gut. 94 von 100 Punkten erreichte der Oberhöfener in seiner Altersklasse, um nur einen Punkt verpasste er einen ersten Preis am Drum-Set.
„Zweitbester weltweit“, freut sich Markus Merz. „Ich bin zufrieden“, sagt Finn Wiest bescheiden. „Der Preis ist nicht das Primäre“, kommentiert er die Wettbewerbsteilnah- me. Man lerne Musiker aus der ganzen Welt kennen.
Aber nicht nur bei Wettbewerben spielt Finn Wiest ganz vorne mit. Er hat die Aufnahme ins Landesjazzorchester Baden-Württemberg geschafft. An der Musikhochschule Stuttgart musste er dafür eine Prüfung ablegen. „Er setzte sich gegen Leute durch, die teilweise schon im Musikstudium waren. Das finde ich enorm“, sagt Markus Merz. Das Landesjazzorchester sei „die oberste Liga“.
Nächstes Ziel ist die Aufnahmeprüfung fürs Studium
„Es ist schon cool, dabei zu sein, und man bekommt Kontakte fürs Studium. Spätere Dozenten sind in den Arbeitsphasen mit dabei“, sagt Finn Wiest, der dieses Jahr Abitur am Biberacher Wieland-Gymnasium gemacht hat. Nun strebt er ein Musikstudium an. Zurzeit jobbt er noch, dann will er sich auf die Vorbereitungen für die Aufnahmeprüfungen im kommenden Frühjahr konzentrieren.
In Köln, Stuttgart und Mannheim hat sich der 18-Jährige beworben. Seit einem Jahr hat er bereits Unterricht bei einem Dozenten in Stuttgart. In Köln und Mannheim will er eventuell auch einige Stunden nehmen. Das sei so üblich bei Musikhochschul-Bewerbungen, erzählt er.
Den Unterricht bei Markus Merz hat Finn Wiest inzwischen beendet. „Wir sind auf dem Stand von Kollegen. Er kann auch mir etwas zeigen“, sagt sein ehemaliger Schlagzeuglehrer. „Ich bin sehr stolz und freue mich ungemein zu sehen, wie es richtig gut für ihn läuft. Ihm fällt es alles leicht“, sagt Merz.
Finn Wiest arbeitet nun auf seinen Traumberuf zu. Eine feste Stelle als Musiklehrer und parallel Auftritte in Bands und Combos, schildert er sein Ziel.