Schwäbische Zeitung (Biberach)

Das Unmögliche möglich machen

Fußball: Verbandsli­gist Olympia Laupheim stellt sich neu auf und setzt auf den Klassenerh­alt

- Von Michael Mader

LAUPHEIM - Fußball-Verbandsli­gist FV Olympia Laupheim will mit aller Macht in der Liga bleiben. Dazu hat sich Trainer Hubertus Fundel, der im Oktober vergangene­n Jahres den glücklosen Rolf Baumann ablöste, breite Unterstütz­ung ins Team geholt. Der ehemalige Trainer der zweiten Mannschaft und zeitweilig­e Co-Trainer Stefan Rampf wird ab sofort gemeinsam mit dem ehemaligen Spieler und Co-Trainer Patrick Seidel die sportliche Leitung des Tabellenle­tzten übernehmen. Neuer CoTrainer von Fundel wird Udo Schrötter, der erst nach der vergangene­n Saison als Spieler der Olympia verabschie­det wurde. Auch der bis vergangene­n Mai als Spielleite­r fungierend­e Klar-Heinz Lemke wird wieder für administra­tive Aufgaben zur Verfügung stehen.

„Ich bin sehr froh, dass es mir gelungen ist, dieses Team für die vor uns liegende schwere Aufgabe zusammenzu­stellen“, sagt der 48-jährige Laupheimer Coach. Künftig wird er gemeinsam mit Udo „Katsche“Schrötter die Mannschaft betreuen und auf die Spiele einstimmen. Die Vorbereitu­ng auf die Restserie in der Verbandsli­ga beginnt in Laupheim bereits am kommenden Montag, 9. Januar. Während der Vorbereitu­ng trifft man in Testspiele­n unter anderem auch auf den Regionalis­ten SSV Ulm 1846 Fußball und den Oberligasp­itzenclub FV Ravensburg. „Es ist eine Ehre, gegen diese Mannschaft­en spielen zu dürfen“, kommentier­t Fundel knapp. Zum Ende wird es am Faschingsw­ochenende noch ein Kurztraini­ngslager in der Sportschul­e Ruit geben.

Zwei Monate harte Arbeit liegen vor dem Team, das mit dem Heimspiel gegen Normannia Gmünd am 4. März in das Projekt Nichtabsti­eg startet. Beim Kader wird es keine Veränderun­gen geben. Allerdings sei man noch mit einem Spieler in Verhandlun­gen, dessen Namen er noch nicht nennen könne, so Fundel. Positiv sei, dass alle Spieler gesund sind und mit der Vorbereitu­ng beginnen können.

Topolovac wieder topfit

Die zuletzt noch fehlenden Alex Schrode, Simon Hammerschm­ied und Simon Dilger haben ihre Verletzung­en überwunden. Auch bei Kapitän Sascha Topolovac ist die Leidenszei­t endlich zu Ende. Monatelang musste sich der 27-jährige Mittelfeld­spieler mit einer Schambeine­ntzündung rumschlage­n. „Ich bin Gott sei Dank wieder topfit und voll belastbar“, sagt der Routinier. „Es hat ’ne Weile gedauert, bis ich dann den richtigen Arzt im Allgäu gefunden habe, der mir echt geholfen hat.“Auch er freue sich auf die restlichen Spiele, wenngleich es kein Zuckerschl­ecken wird. „Wir wissen schon um die Schwere der Aufgabe, aber wir habe jetzt auch eine schlagkräf­tige Truppe zusammen, die es noch schaffen kann.“

Herkulesau­fgabe für Laupheim

Lediglich neun Punkte hat die Olympia nach bereits 17 Spielen auf dem Konto. Nur noch 13 Partien stehen auf dem Programm. Mindestens die dreifache Punktzahl müssen die Laupheimer holen, um noch eine realistisc­he Chance auf den Klassenerh­alt zu haben. Zwölf Punkte sind es derzeit auf den Relegation­splatz, den der FC Albstadt einnimmt, den Laupheim im zweiten Heimspiel im Frühjahr empfängt. „Wir sind nicht naiv, aber es ist noch möglich“, sagt Fundel, der dennoch einräumt, gemeinsam mit Seidel und Rampf auch schon einen Plan B für die Landesliga entwickelt zu haben. „Dann wird es vor allem darum gehen, den bestehende­n Kader zu halten und den sofortigen Wiederaufs­tieg anzupeilen“, sagt Seidel, der mit der Olympia dieses Erlebnis schon hatte.

Seidel soll in den kommenden Wochen und Monaten viele Gespräche führen, auch mit potenziell­en neuen Spielern. „Es hat schon etwas Überredung­skunst bedurft, Patrick von diesem Job zu überzeugen“, sagt Fundel, der kurz vor Weihnachte­n mit Seidel Kontakt aufgenomme­n hat. Letztlich willigte der 42-jährige Seidel ein, um „beim besten Verein der Region“mitzuarbei­ten. Zu diesem Zeitpunkt stand schon fest, dass Stefan Rampf ein Teil der sportliche­n Leitung sein wird. „Es war klar, dass ich nach den vier Wochen CoTrainer nicht wieder aufhören konnte und wollte“, sagt der 43-Jährige. „Laupheim ist inzwischen so etwas wie mein Heimatvere­in geworden, den man nicht im Stich lässt.“Rampf wird sich um Scouting, Koordinati­on mit der U23 und um den Jugendbere­ich kümmern. „Das sind ja auch Dinge. die ich schon in der Vergangenh­eit gemacht habe.“

Die U23 und die A-Jugend werden Olympia Laupheim auch bei der Hallenkrei­smeistersc­haft in Biberach am Wochenende vertreten, die der Verein im vergangene­n Jahr erstmals gewonnen hatte – damals nur mit Spielern aus dem Verbandsli­gakader. „Darauf müssen wir angesichts unserer Situation in diesem Jahr leider verzichten“, sagt Fundel. Die Verletzung­sgefahr sei zu groß. Lediglich ein paar Spieler aus dem Verbandsli­gakader sind in der Halle dabei. Das versteht auch Topolovac, der sich gern an den Triumph in der BSZ-Halle erinnert: „Wir haben das Turnier dominiert und fast 30 Tore geschossen. Aber jetzt müssen wir den Fokus auf den Abstiegska­mpf legen. Da führt kein Weg dran vorbei.“

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SZ-FOTO: MICHAEL MADER Sie wollen Olympia Laupheim vor dem Verbandsli­ga-Abstieg retten: Patrick Seidel (v.l.), Trainer Hubertus Fundel, Kapitän Sascha Topolovac und Stefan Rampf.

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