Schwäbische Zeitung (Biberach)
Trauer im Ulm: Bär Cheppo ist tot
Braunbär stirbt mit 28 Jahren – Tumor war nicht operabel
(sz) - Für die Mitarbeiter des Ulmer Tiergartens hat das Jahr sehr traurig begonnen. Cheppo, einer der beiden Braunbären des Zoos, ist tot. Er hatte einen inoperablen Tumor. Das stellten zwei Tierärzte fest, als sie den sanften Riesen untersuchten. Cheppo war dafür in Narkose versetzt worden. Schweren Herzens entschieden die Verantwortlichen, den kranken Bären nicht mehr aufwachen zu lassen. „Der Bär hat tief geschlafen und das Geschehen um ihn herum nicht mehr bewusst erlebt“, so einer der behandelnden Tierärzte, Dr. Eberhard Adamo. „Es war auch für uns eine schwere, aber eindeutige Entscheidung im Sinne des Tierwohls“, fügt sein Kollege Tobias Friz hinzu.
Cheppo war im Jahr 2003 gemeinsam mit seiner Schwester Susi vom alten Bärengraben in der Friedrichsau in das eigens für sie neu erbaute, 2750 Quadratmeter große Naturgehege im Tiergarten umgezogen. Zusammen mit Susi habe er dort viele schöne Jahre verbracht, schreibt der Tiergarten. Für einen männlichen Braunbären hat Cheppo ein hohes Alter erreicht: Geboren wurden er und Susi im Januar 1989, in wenigen Tagen wäre Cheppo also 28 Jahre alt geworden.
Nach Angaben der Stadt Ulm soll mit einem Bärenexperten die Frage geklärt werden, ob Bärendame Susi künftig allein bleiben oder ein neuer Gefährte gesucht werden soll. Stadtsprecherin Marlies Gildehaus: „Da Susi auch schon 28 Jahre alt ist und Bären als Einzelgänger gelten, wird es wohl keinen zweiten Bären im Tierpark geben.“
Fragt man die Zootierpfleger nach Cheppos Wesen und besonderen Eigenschaften, gibt es durchaus einiges, was den Senior ausgezeichnet hat: „Er war ein Langschläfer, vor 12 Uhr konnte man noch nicht viel von ihm erwarten“, sagt der für die Außengehege zuständige Tierpfleger Andreas Dreher schmunzelnd. „Im Sommer hat er es geliebt, ein Bad im Teich des Geheges zu nehmen. ,Apfeltauchen’ war dann eines seiner Lieblings-Spiele.“Dreher fügt hinzu: „Was Cheppo aber vor allem ausgezeichnet hat, war sein sanftmütiges Wesen. Dabei war dieser Bär, selbst für einen ausgewachsenen männlichen Braunbären, ungewöhnlich groß.“