Schwäbische Zeitung (Biberach)
Bloß nicht wieder Prügel
Die Volleyballer des VfB Friedrichshafen empfangen mit Düren die einzige Mannschaft, die sie besiegen konnte
- Vital Heynen ist ein Mann der Tat. Am vergangenen Mittwoch organisierte der Trainer der Volleyballer des VfB Friedrichshafen ganz kurzfristig ein Testspiel gegen den Schweizer Erstligisten Näfels. Er wollte allen Spielern, die verletzt waren, die Chance geben, ihren Rhythmus zu finden. Am Samstag (19.30) kommt es in der ZFArena schließlich nicht nur zum Spitzenspiel gegen den Bundesligavierten Düren; es wird das Duell gegen die einzige Mannschaft, die Tabellenführer Friedrichshafen in dieser Spielzeit in der Liga bislang schlagen konnte.
„In Düren haben wir ganz schwach gespielt. Wir haben zweimal Prügel bezogen. Zuerst sportlich von unserem Gegner und danach verbal von unserem Trainer“, erinnert sich VfB-Außenangreifer Tomas Rousseaux. Ende Oktober 2016 hatte Vital Heynen schon so eine Ahnung. „Die Mannschaft hat im Training den letzten Einsatz vermissen lassen. Es hat die Spannung gefehlt“, sagte Heynen nach der klaren 0:3-Pleite damals. Zehn Wochen später hat Heynen eine andere Trainingswoche erlebt. „Alle haben sich von ihrer Schokoladenseite gezeigt. Es ist für mich nicht einfach, eine erste Sechs zusammenzustellen“, betont der Trainer. Die Mannschaft habe verstanden, dass sie vor einem Schlüsselspiel steht. Wenn der VfB gewinnt, dann ist den Häflern ein Platz unter den ersten drei nicht mehr zu nehmen. „Düren hat noch schwere Auswärtsspiele“, sagt Heynen. Seine Spieler seien deshalb sehr fokussiert auf die Partie am Samstag. „Alle wissen, worum es geht. Ich muss keinen mehr motivieren.“
Am Mittwochabend ließ er beim 4:0-Sieg gegen Näfels vor allem die Spieler ran, die angeschlagen waren. „Sie müssen wieder ein gutes Gefühl für den Ball bekommen“, sagt Heynen. Und wie wichtig es ist einen kompletten Kader zu haben, hatte vor Weihnachten das zweite Champions-League-Spiel gegen Izmir gezeigt, als die Häfler ohne wichtige Spieler auskommen mussten und trotz einer tollen Aufholjagd – aus 0:2 machten sie ein 2:2 – doch noch im Tiebreak verloren. „Wenn Du nicht wechseln kannst, dann ist das einfach schlecht“, sagt Heynen. Gegen Düren sind alle Spieler fit und bereit, die Niederlage aus der Vorrunde wettzumachen. Diesmal stimmt die Körperspannung.
„Wir treten in Friedrichshafen an, um zu gewinnen“, sagt aber Dürens Trainer Tommi Tiilikainen, „und deswegen erwarte ich ein packendes Duell auf Augenhöhe.“