Schwäbische Zeitung (Biberach)
25 Jahre Werkrealschule in Ummendorf
Das Jubiläum wurde mit einem Festakt gefeiert, verbunden mit dem Tag der offenen Tür
(sz/mad) - Die Umlachtalschule in Ummendorf, einst als Grund- und Hauptschule gestartet, ist seit 25 Jahren eine Werkrealschule (WRS) und bietet auch den mittleren Bildungsabschluss an. Das Jubiläum wurde mit einem Festakt in der neuen Gemeindehalle gefeiert, gefolgt von einem Tag der offenen Schule.
Im Schuljahr 1990/91 stieg die Umlachtalschule in den vom Land gestarteten Schulversuch Werkrealschule ein und führte seit dem Schuljahr 1992/93 ohne Unterbrechung Jahr für Jahr mit großem Erfolg eine zehnte Klasse. 625 Schüler haben seither an dieser Schule die Prüfung zur mittleren Reife abgelegt. Darunter waren Jugendliche aus anderen Gemeinden, die in die 10. Klasse nach Ummendorf wechselten und so die Möglichkeiten der WRS nutzten. Wie Rektorin Anke Schwarz der „Schwäbischen Zeitung“sagte, ist der Anteil der Schüler, die sich für ein zehntes Schuljahr entscheiden und die Mittlere Reife anstreben, über die Jahre gestiegen. Das Land hat vor einigen Jahren die Hürden für den Wechsel in die Klasse zehn beseitigt.
UMMENDORF Betriebe brauchen Absolventen
Bei dem Festakt dankte Bürgermeister Klaus B. Reichert vor Schülern, Eltern und Lehrern der Rektorin und dem ganzen Lehrerkollegium für die Leistung in den vergangenen 25 Jahren. Gerade im Hinblick auf die duale Ausbildung leiste die WRS hier Außerordentliches. Explizit ging Reichert auf den Besuch der Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) in Ummendorf ein. Er erinnerte an ihre Aufforderung an die Eltern, diese wertvolle Schulart zu stärken. Gerade die mittelständischen Betriebe seien auf gut vorbereitete Absolventen der WRS angewiesen.
In ihrer Jubiläumsrede ging Schulleiterin Schwarz auf die Erfolge der vergangenen 25 Jahren ein, die gemeinsam mit vielen Beteiligten erreicht worden seien. Sie richtete den Blick gleichermaßen in die Zukunft. An der WRS könne jedes Kind in seinem eigenen Tempo und gemäß seiner eigenen Stärken und Schwächen in einem geschützten Rahmen lernen und sich weiterentwickeln, warb Schwarz.
Außerdem verwies sie darauf, dass nach dem mittleren Bildungsabschluss den Absolventen der Umlachtalschule alle Türen im Leben offen stünden. So begannen 54 Prozent der Absolventen der vergangenen Jahre eine betriebliche Ausbildung, 22 Prozent besuchten Berufsschulen und 24 Prozent machten das Abitur auf einem beruflichen Gymnasium. Schwarz ermunterte die Eltern, zuerst an ihr Kind zu denken. „Was ist denn besser für das Selbstbewusstsein Ihres Kindes: Auf der Werkrealschule zu den Besten zu gehören oder von der Realschule oder dem Gymnasium zurückgeschickt zu werden?“
Abgerundet wurde der Festakt durch die Bläserklasse drei und eine Tanzdarbietung der Klassen neun und zehn. Anschließend lud die Umlachtalschule zum traditionellen „Tag der offenen Schule“, der den Schülern, Eltern und allen Interessierten die Möglichkeit gab, einen Einblick in das Schulleben an der Umlachtalschule zu bekommen. Von sportlichen Bewegungsangeboten über die Welt der Kräuter, kreative Bildgestaltung am PC bis hin zu explosiven Experimenten und vielem mehr war für jeden etwas Ansprechendes dabei.
Viele interessierte Eltern nutzten darüber hinaus die Gelegenheit, um mit der Schulleitung, den Lehrern, aktuellen und ehemaligen Schülern ins Gespräch zu kommen. Der Elternbeirat sorgte für die Bewirtung. Wenngleich der Tag der offenen Schule Tradition hat, so verzeichnete er in diesem Jahr noch höhere Besucherzahlen als in den vergangenen Jahren, freute sich Schwarz.