Schwäbische Zeitung (Biberach)

Tierschütz­er tragen Kröten über die Straße

Jeden Tag müssen die Amphibien eingesamme­lt werden – Nabu sucht noch weitere Unterstütz­er

-

(böl) - Überall in der Region sind momentan Naturschut­zgruppen aktiv, stellen Fangzäune auf und tragen Kröten über die Straße. Seit zwei Wochen steht auch ein Krötenzaun entlang der Verbindung­sstraße zwischen Haslach und Hauerz. Alexandra Fakler von der Nabu-Gruppe Ochsenhaus­en-Ringschnai­t, Karin Schädler und ihre Tochter Melina und Roland Aumann sind seitdem jeden Tag vor Ort, um den Kröten und Molchen über die Straße zu helfen.

Weiher ist das Ziel

Ziel der Tiere ist ein nahe gelegener Weiher. Die Amphibien laichen dort und wandern zurück. Damit möglichst viele von ihnen diese Wanderung überleben, haben die Naturschüt­zer entlang der Verbindung­sstraße einen 600 Meter langen Zaun aufgestell­t „und das war ganz schön viel Arbeit; zu viert haben wir fünf Stunden gebraucht“, erinnert sich Karin Schädler.

Seit fünf Jahren ist sie inzwischen mit dabei und steht sogar in ihrem Urlaub morgens ganz früh auf, um entlang des Zauns die ersten Tiere einzusamme­ln. „Die Tiere wandern, wenn es dämmert und in der Nacht“, erklärt sie, daher sammeln die Helfer immer früh morgens und spätabends die Kröten aus den hierfür bereitgest­ellten Eimern ein. Die Eimer werden entlang des Zauns vergraben und die Tiere fallen bei ihrer Wanderung dann hinein. Dieses Jahr sind es bisher deutlich weniger, „sonst haben wir abends zwischen 80 und 100 Stück und insgesamt zwischen 1500 und 2000“, erklärt sie.

Neu mit dabei waren diese Woche Tobias Gensing und seine Mutter, die spontan mithelfen wollten. „Zu sehen, wie die Kröten wandern, ist ein schönes Erlebnis, wir hatten viel Spaß zusammen“, berichtet Schädler. Weitere Helfer sind immer gern gesehen, vor allem für das Auf- und Abbauen des Zauns.

 ?? PRIVAT FOTO: ?? Tobias Gensing half mit.
PRIVAT FOTO: Tobias Gensing half mit.

Newspapers in German

Newspapers from Germany