Schwäbische Zeitung (Biberach)
Welche Kuh gibt am meisten Milch?
Fleckviehzuchtverein Biberach-Aulendorf zählt in 56 Betrieben zusammen 2732 Kühe
(sz) - Der Fleckviehzuchtverein Biberach-Aulendorf hat bei seiner Hauptversammlung auf die Entwicklung am Milchmarkt geblickt, seinen Vorsitzenden Alois Müller im Amt bestätigt und sich über die Zuchtarbeit der Vereinsmitglieder informiert. Mit 56 aktiven Mitgliedsbetrieben und 2732 Kühen zählt der Zuchtverein zu den mitglieder- und leistungsstärksten Zuchtvereinen der Rinderunion Baden-Württembergs (RBW). Im Schnitt werden jeweils 33 Kühe gehalten und 7731 Kilogramm Milch gemolken.
Preise für Jungvieh schwächeln
Der Milchpreis ist 2016 massiv eingebrochen und in Folge haben die Verkaufspreise für Jungkühe geschwächelt. Der viele Regen zur „falschen“Zeit sorgte dafür, dass 2016 auch kein gutes Futterjahr wurde. „Der zweite Schnitt milkt schlecht“, lautete der Kommentar des Vereinsvorsitzenden Alois Müller. Nichtsdestotrotz hat die Doppelnutzungsrasse Fleckvieh als Lieferant von Milch und Fleisch weitere Zuwächse in BadenWürttemberg erzielen können, schreibt der Verein in seiner Pressemitteilung.
Den Bericht zur Zucht gab Gerold Autenrieth, Zuchtleiterassistent Fleckvieh der RBW. Mit einem Plus von 700 HB-Kühen verzeichnet die Rasse Fleckvieh nun aktuell 84 200 HB-Kühe, dies entspricht einem Anteil von gut 40 Prozent an allen von der RBW betreuten 213 000 Herdbuchkühen (HB). 2016 konnten die Verkaufszahlen bei Jungkühen und Kälbern weiter gesteigert werden, aufgrund der niedrigen Preise blieben jedoch die Umsätze im Vergleich zum Vorjahr konstant. Positiv hebt sich die Rasse Fleckvieh ab, denn im Vergleich zu Holstein und Braunvieh konnten für Zucht- und Nutzvieh im Schnitt deutlich höhere Preise erzielt werden.
Die beste Herdenleistung im Zuchtverein nach Fett- und EiweißKilogramm hat 2016 der Betrieb Bruno und Petra Hartmann in Aich-stetten mit 9849 Kilogramm erreicht. Danach ist der Betrieb Michael Maucher in Eberhardzell-Awengen mit 9427 Kilogramm Milch gereiht, gefolgt vom Landwirtschaftlichen Zentrum Baden-Württemberg in Aulendorf (LAZBW) mit 9216 Kilogramm. Der Betrieb Alois Müller in Atzenreute landete mit 8954 Kilogramm Milch auf Platz fünf.
Starke Milch- und Fleischleistung
Fleckvieh zeichnet sich nicht nur durch Milch- und Fleischleistung, sondern auch durch Robustheit aus. So überschritten 2016 die Marke von 100 000-Kilogramm-Lebensleitung Milch gleich vier Fleckviehkühe im Zuchtverein, darunter „Elfine“, „Emmerl“und „Wendula“vom LAZBW. Die drei Kühe mit den höchsten Lebensleistungen nach Fett- und Eiweiß-Kilogramm stehen in den Betrieben Anton Braun jun., Achstetten (Kuh Mikado: 8472 Kilogramm) und LAZBW Aulendorf (Kuh Elfine: 8073 Kilogramm und Emmerl: 7795 Kilo).