Schwäbische Zeitung (Biberach)
Rat bewilligt Zuschuss für Kletterhalle
Baukosten betragen rund 2,1 Millionen Euro – Zeidler: „Möglichst bald loslegen“
- Der Gemeinderat hat am Montagabend einstimmig wichtige Weichen für den Bau einer neuen Kletterhalle in Biberach durch die hiesige Sektion des Deutschen Alpenvereins (DAV) gestellt. So gewährt die Stadt dem DAV einen Zuschuss von rund 513 000 Euro und verpachtet ihm das notwendige Grundstück für 25 Jahre.
Das Thema Kletterhalle schwelt in Biberach bereits seit mehreren Jahren. Schon im Mai 2011 hatte der DAV bei der Stadt einen Zuschuss für den Bau einer solchen Halle beantragt. Bis Juni 2015 hatte es in der Freiburger Straße eine kleine Kletterhalle gegeben. Sie entsprach allerdings nicht mehr den modernen Anforderungen, außerdem hatte der Eigentümer den Mietvertrag gekündigt.
2013 hatte die Stadt dem DAV die Option gegeben, die Kletterhalle auf dem Grundstück des ehemaligen Bahnwärterhäuschens am Bahnübergang Hans-Liebherr-Straße zu verwirklichen. Für diesen Standort ergaben sich aber wasserrechtlich große Probleme. Die Halle hätte nicht wie geplant gebaut werden können. Ein alternativer Standort ist jetzt bei der Wilhelm-Leger-Halle gefunden worden. Dort befinden sich derzeit noch die Beachvolleyballfelder der TG, diese werden in den nächsten Monaten an den Übungsplatz beim TG-Heim (Adenauerallee) verlegt (SZ berichtete).
Somit steht die rund 1700 Quadratmeter große städtische Fläche an der Wilhelm-Leger-Halle für den Bau der Kletterhalle zur Verfügung. Die Stadt verpachtet diese für 25 Jahre an den DAV. Dieser hat zwischenzeitlich die Kostenschätzung für die Halle am neuen Standort überarbeitet. Die Baukosten liegen jetzt bei knapp 2,1 Millionen Euro und damit um etwa 540 000 Euro höher als am zunächst geplanten Standort. Die Halle wird mit einer Nutzfläche von 981 Quadratmetern (bisher 739) und einer Kletterfläche von 1302 Quadratmetern (bisher 1033) auch größer. Hinzu kommen noch Nebenflächen und ein geplantes Bistro, für die es aber keine Zuschüsse gibt. Genutzt werden kann die neue Halle auch durch die Schulen, außerdem ist eine kommerzielle Nutzung von bis zu 25 Prozent möglich.
Die Kosten für den Bau der Halle verteilen sich wie folgt: Etwa 437 000 Euro kommen aus Eigenmitteln und Spenden des DAV, 20 000 Euro erbringen die Mitglieder in Form von Eigenleistungen, 750 000 Euro werden über ein Darlehen finanziert, 200 000 Euro kommen als Zuschuss vom DAVDachverband, 176 000 Euro soll der Zuschuss des Württembergischen Landessportbunds betragen und 513 000 Euro kommen als Zuschuss von der Stadt Biberach. Letzterer teilt sich auf in eine Grundförderung sowie eine Baukostenförderung – entsprechend den von der Stadt beschlossenen Richtlinien zur Vereinsförderung, die seit 2015 gelten. Aufgrund der geänderten Zahlen und des neuen Grundstücks musste der Gemeinderat den bereits im Mai 2015 bewilligten Zuschuss am Montag erneut beschließen.
Ein Plus im Sportangebot der Stadt
Oberbürgermeister Norbert Zeidler bezeichnete die Kletterhalle als „ein schönes und bedeutendes Bauvorhaben, das ein weiteres Plus im Sportangebot der Stadt darstellt. Ich hoffe, dass wir möglichst bald loslegen können.“
Die Sprecher der einzelnen Ratsfraktionen schlossen sich dem an. Gelobt wurde auch das große Engagement der Biberacher DAV-Sektion und der Mut, einen großen Investitionsanteil zu übernehmen. „Das wird eine Erfolgsgeschichte werden“, zeigte sich zum Beispiel SPD-Stadtrat Lutz Keil überzeugt. „Das Warten hat sich gelohnt, Biberach wird um eine Attraktion reicher“, so Reinhold Hummler (Freie Wähler). Rainer Etzinger (CDU) verwies darauf, dass zum städtischen Zuschuss für den DAV auch noch Kosten von 200 000 Euro für die Verlegung der Beachvolleyballfelder hinzukommen.