Schwäbische Zeitung (Biberach)
Referent klärt über die Bedeutung von Bienen auf
Marcus Haseitl vom Netzwerk Blühende Landschaft spricht in Hochdorf
(sz) - Marcus Haseitl vom Netzwerk Blühende Landschaft hat in Hochdorf einen Vortrag über die Bedeutung von Bienen gehalten. Eingeladen hatten der Verein Lebensqualität Hochdorf und der Obst- und Gartenbauverein Schweinhausen.
Zu Beginn ging der Referent auf die Bedeutung von Bienen ein. Fehlende Nahrungsquellen, Extremwetterlagen und ein geschädigtes Immunsystem durch den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln sorgten in den vergangenen Jahren für ein dramatisches Bienensterben. „In Vorarlberg sind im Winter 2015 die Hälfte der Bienenvölker verendet“erklärte er. Laut Haseitl wird die Bedeutung der Bienen und Insekten für unser Ökosystem und das Leben der Menschen unterschätzt. „Honig ist lecker und ein Heilmittel. Aber das Wertvolle, was uns die Bienen schenken, ist die Bestäubung“, erklärte er. 80 Prozent der heimischen Nutz- und Wildpflanzen sind auf Bienen als Bestäuber angewiesen.
Wer etwas für die Bienen tun wolle, müsse für mehr Nahrung, also Blüten sorgen. Hier gäbe es ein paar Grundregeln zu beachten. „Keine Pflanzen mit gefüllten Blüten, denn diese haben keine Pollen und keinen Nektar, kein Saatgut aus pollen- und nektarfreier Züchtung, diese liefern keine Nahrung“, erklärte der Referent und ergänzte: „Wichtig ist es, auf die Blütezeit zu achten. Frühblüher im März und dann wieder Blüten ab Mai gewährleisten eine kontinuierliche Versorgung, wenn die Obstbaumblüte als Schlaraffenland für die Bienen vorbei ist.“
Bei der Einsaat von Blumenwiesen sei auf einen mageren Boden und auf das Saatgut zu achten. Als Alternative zu Einsaaten von Wildkräutern und Wildblumen, beschrieb Haseitl, dass es Wildblumenmatten gibt, auf denen die Pflanzen bereits vorgezogen sind, sodass diese auf den vorhandenen Untergrund aufgelegt werden können. „So werden unerwünschte Gräser und Beikraut wie Giersch, Ampfer, Ackerkratzdistel unterdrückt und im ersten Jahr schon eine üppige Blüte erreicht.“Den Besuchern des Vortrags wurde deutlich, dass Blütenvielfalt mit Nektar und Pollen für Insekten und Bienen überlebenswichtig ist. Der Verein Lebensqualität hofft nun, dass noch mehr Bürger sich für einen Blühstreifen im eigenen Garten oder vor der Haustür begeistern können und Verantwortung übernehmen.