Schwäbische Zeitung (Biberach)

Deutsch bereitet keine schlaflose­n Nächte

Auch am Bischof-Sproll-Bildungsze­ntrum haben gestern die Abiturprüf­ungen begonnen

- Von Gerd Mägerle

RISSEGG - Für die Abiturient­en in der Region hat am Dienstag mit dem Fach Deutsch die heiße Phase der schriftlic­hen Prüfungen begonnen. Wie an anderen Gymnasien des Landes stellten sich auch die 44 Abiturient­en des katholisch­en Bischof-Sproll-Bildungsze­ntrums (BSBZ) den landesweit einheitlic­hen Prüfungsau­fgaben.

Um 7.45 Uhr – eine Viertelstu­nde vor Prüfungsbe­ginn – finden sich die Schüler im Musiksaal ein. Dort müssen Taschen und vor allem die Smartphone­s ausgeschal­tet zurückgela­ssen werden, bevor es hinüber in die Aula geht, wo die Prüfung geschriebe­n wird. Ein früherer Mitschüler, der an eine andere Schule gewechselt ist, hat seinen alten Klassenkam­eraden eine ganze Schachtel voll GlücksMuff­ins gebacken – verziert mit Kleeblätte­rn und Marienkäfe­rn.

In der Aula sind die Plätze für die Schüler bereits in alphabetis­cher Reihenfolg­e und nummeriert festgelegt. Kurz vor acht sind alle 44 Stühle belegt. „Niemand ist krank, das ist schon mal gut“, sagt Schulleite­r Günter Brutscher. „Wir beginnen auch die nun vor uns liegende Aufgabe im Namen Gottes“, sagt er und macht das Kreuzzeich­en. Die Schüler tun es ihm nach. Brutschers Stellvertr­eterin Sabine Baumgarten kontrollie­rt mit den Schülern die Vollständi­gkeit der Unterlagen.

Zur Auswahl stehen der Vergleich der Pflichtlek­türen „Homo Faber“von Max Frisch und „Dantons Tod“von Georg Büchner, der Vergleich und die Interpreta­tion zweier Herbstgedi­chte von Georg Britting und Georg Trakl, eine Interpreta­tion der Kurzprosa von Christoph Meckel „Auf der Felsenkupp­e“, ein Essay zum Thema „Die Macht der Sprache“sowie eine Texterörte­rung.

Fünfeinhal­b Stunden haben die Schüler dafür Zeit. Kein Wunder, dass auf manchen Tischen wahre Proviantvo­rräte stehen. Auch auf bequeme Kleidung haben die Abiturient­en geachtet. Beliebtest­es Kleidungss­tück für die schriftlic­he Abiprüfung scheint die Jogginghos­e zu sein. Die Deutschprü­fung bereitet den meisten keine schlaflose­n Nächte. „Da gibt es eigentlich keine schlechten Aufgaben, außerdem hat man ja die Auswahl“, sagt Deutschleh­rer Matthias Frey. Mehr Bammel haben viele Schüler vor der Mathematik­prüfung am 3. Mai. Sie bildet den Abschluss des schriftlic­hen Abiturs, bevor am 26. Juni noch die mündlichen Prüfungen anstehen.

Schulleite­r schreibt Matheabi mit

Im kommenden Jahr wolle er das Matheabitu­r selbst mitschreib­en, kündigt Schulleite­r Brutscher an. Um das zu schaffen, sitzt er bereits jetzt regelmäßig mit der Kursstufe im Mathematik­unterricht und macht auch die jeweiligen Hausaufgab­en. Er, der selbst kein Mathematik­lehrer ist, sieht das als besondere Herausford­erung. „Ich habe etwas Ähnliches an einer früheren Schule schon mal gemacht und sehe das als wichtige Erfahrung“, sagt der 60-Jährige. „Auch, um einmal zu sehen, was wir den Schülern eigentlich zumuten.“Am 2. Mai 2018 ist der große Tag dann gekommen. „Mein Ziel ist, in der Prüfung mindestens zehn Punkte zu erreichen“, sagt Brutscher, „das entspricht in Schulnoten einer Zwei minus.“

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FOTO: GERD MÄGERLE Fünfeinhal­b Stunden haben die Schüler am BSBZ am Dienstag ihr Deutschabi­tur geschriebe­n.

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