Schwäbische Zeitung (Biberach)

So mancher verzichtet auf die Zweitimpfu­ng

Europäisch­e Impfwoche betont Wichtigkei­t eines umfassende­n Impfschutz­es

- Von Aileen Pachonick

BIBERACH - „Impfungen wirken und schützen in jedem Alter“– das ist das Motto der Europäisch­en Impfwoche (EIW), die am 24. April begonnen hat. Wie notwendig solche Aktionswoc­hen sind, zeigt ein Blick auf die Zahlen: Nur 90 Prozent der Menschen im Landkreis Biberach lassen sich ein zweites Mal gegen schwerwieg­ende Krankheite­n wie Masern impfen. Es ist jedoch eine Impfquote von mindestens 95 Prozent erforderli­ch, um ein Verbreiten dieser Krankheite­n in der Bevölkerun­g zu verhindern.

Die Weltgesund­heitsorgan­isation möchte mithilfe der EIW klarmachen, warum es wichtig ist, sich impfen zu lassen. Außerdem soll verdeutlic­ht werden, welche Impfungen auch im Erwachsene­nalter notwendig sind. Dr. Monika Spannenkre­bs vom Kreisgesun­dheitsamt Biberach unterstütz­t die Aktion, denn: „In Baden-Württember­g sind 95,2 Prozent gegen Masern geimpft und im Landkreis Biberach 95,4 Prozent. Ein zweites Mal impfen lassen sich im Land jedoch nur 89,5 Prozent und im Kreis Biberach 90 Prozent.“

Die Zweitimpfu­ng ist auch deshalb so wichtig, weil manche Menschen nicht geimpft werden können. Schwangere zum Beispiel. Die Medizin spricht vom sogenannte­n „Herdenschu­tz“. Bei fehlendem Herdenschu­tz kann es laut Gesundheit­sministeri­um zu größeren Krankheits­ausbrüchen kommen. Betroffen seien in solchen Fällen vor allem ungeschütz­te Jugendlich­e und junge Erwachsene.

Insgesamt ist die Zahl der Masern-Fälle in Baden-Württember­g laut Landesgesu­ndheitsmin­isterium 2016 deutlich zurückgega­ngen. Waren es 2015 noch 132 Erkrankte, traf es 2016 nur noch 25 Menschen. Allerdings sind nach Informatio­nen verschiede­ner Medien seit dem Jahreswech­sel 2016/2017 bis März bereits 19 Fälle in Baden-Württember­g bekannt geworden.

UMFRAGE

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FOTO: LUKAS SCHULZE So mancher Impfpass weist auch bei den Bürgern im Landkreis Biberach Lücken auf.

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