Schwäbische Zeitung (Biberach)

„Gemeinsam für unsere Rechte kämpfen“

Maifest des DGB wird ab 10.30 Uhr auf dem Gigelberg in Biberach gefeiert

- Von Tanja Bosch

- Das Fest des Deutschen Gewerkscha­ftsbunds (DGB) findet traditione­ll am Montag, 1. Mai, auf dem Gigelberg in Biberach statt. Dieses Jahr steht das Maifest unter dem Motto „Wir sind viele. Wir sind eins.“Los geht es offiziell ab 10.30 Uhr. Um 10 Uhr findet eine ökumenisch­e Andacht mit Diakon Roland Fritzensch­aft und Pfarrer Herbert Seichter statt.

„Es geht natürlich vordringli­ch um die Frage der Solidaritä­t“, sagt DGB-Kreisvorsi­tzender Herbert Kasperek. „Wir sind alle eins, egal, ob Jung, Alt, Renter, Migrant oder Beschäftig­te, wir alle sollten gemeinsam für unsere Rechte kämpfen.“Der DGB tue das seit Jahren: „Wir haben mittlerwei­le viel erreicht“, sagt Herbert Kasperek. „Und daran wollen wir anknüpfen.“

Ein vereintes Europa spielt dabei auch eine entscheide­nde Rolle: „Wir sind eins und leben seit Jahrzehnte­n in Frieden“, so der DGB-Kreisvorsi­tzende. „Was allerdings im Augenblick in Sachen Rechtspopu­lismus läuft, stellt das alles infrage.“Auch Gewerkscha­ftssekretä­rin Antje Trosien aus Ulm gefällt diese Entwicklun­g nicht. „Gerade im Hinblick auf die bevorstehe­nden Bundestags­wahlen sehe ich das sehr kritisch.“

Aber auch die Themen soziale Gerechtigk­eit und vor allem die Rentendisk­ussion stehen für Antje Trosien ganz oben auf der Agenda: „Die Altersarmu­t in Deutschlan­d ist vorprogram­miert. Das Rentensyst­em soll umgebaut werden, und zwar so, dass alle einzahlen.“

Beim Maifest auf dem Gigelberg geht es um all diese Themen und noch mehr. Zu Gast als Hauptredne­rin ist in diesem Jahr Karin Brugger, Geschäftsf­ührerin der Gewerkscha­ft Nahrung-Genuss-Gaststätte­n aus Ulm. „Wir freuen uns sehr, dass sie zu Gast ist“, sagt Kasperek. „Es war uns wichtig, auch einmal jemanden von einer kleineren Gewerkscha­ft einzuladen. Dort hat man auf bestimmte Problemati­ken noch mal einen ganz anderen Blick.“Spannend sei die Rede bestimmt auch, da der Gaststätte­n- und Lebensmitt­elbereich extrem unter Druck stehe. „Da geht es um Billiglöhn­e, die Arbeitsbed­ingen und auch die Arbeitszei­ten“, so Kasperek.

Während die Ehrenamtli­chen des DGB auf den Gigelberg zum Maifest einladen, hat die DGB-Jugend eine Straßenakt­ion in Biberach geplant. „Wir wissen auch noch nicht genau, was da passiert“, sagt Trosien. „Aber wir finden es gut, dass sich unsere Jugend ebenfals einsetzt.“Denn leider gerate der Grund des Feiertags in Vergessenh­eit. „Für viele ist es einfach ein freier Tag, sie denken nicht über den Anlass nach“, sagt auch Herbert Kasperek. „Aber wir dürfen nicht vergessen, dass unsere Urgroßväte­r für ihre Rechte auf die Straße gegangen sind und dafür verhaftet und auch ermordet wurden.“ Los geht es am Montag, 1. Mai, um 10.30 Uhr auf dem Gigelberg.

Der Eintritt ist frei. Bei schlechtem Wetter findet das Programm in der Alten Stadtbierh­alle statt. Kulturdeze­rnent der Stadt Biberach, Jörg Riedlbauer, wir ein Grußwort sprechen. Musikalisc­h begleitet wird das Maifest von der bekannten Band Cul na Mara. Es gibt ein Kinderprog­ramm, viele Infostände und für Bewirtung ist ebenfalls gesorgt.

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FOTO: TANJA BOSCH DGB-Kreisvorsi­tzender Herbert Kasperek und Gewerkscha­ftssekretä­rin Antje Trosien freuen sich schon auf das Maifest und hoffen auf gutes Wetter.

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