Schwäbische Zeitung (Biberach)

Das Öchsle dampft wieder ab 1. Mai

Gleise teilweise erneuert – Verein bietet wieder diverse Sonderfahr­ten an

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(sz) - Die oberschwäb­ische Öchsle-Museumsbah­n startet am Montag, 1. Mai, mit regelmäßig­en Dampfzugfa­hrten zwischen Warthausen und Ochsenhaus­en in die diesjährig­e Saison. Die Schmalspur­bahn rollt auf einem Teil der Strecke über neue Gleise.

Nun gehört die Strecke, die seit Jahresbegi­nn von Baumaschin­en bestimmt war, wieder den Dampflokom­otiven. Auf neun Kilometern der insgesamt 19 Kilometer langen Strecke wurden die Gleise saniert und teilweise komplett erneuert. An den Kosten in Höhe von insgesamt 1,3 Millionen Euro beteiligte sich das Land Baden-Württember­g mit einem Zuschuss von 390 000 Euro aus Mitteln der Tourismusf­örderung.

Das Schmuckstü­ck der Museumsbah­n ist die Ur-Öchsle-Lok 99 633, die einzige betriebsfä­hige Schmalspur­lok der ehemaligen Königlich Württember­gischen Staatseise­nbahnen. 1899 wurde die Lok von der Maschinenf­abrik Esslingen für das Öchsle gefertigt. „Die Besucher können also ein echtes Original erleben“, sagt Benny Bechter vom ÖchsleSchm­alspurbahn­verein. Die Zugmaschin­e war erst 2015 nach langjährig­er Restaurier­ung wieder in Betrieb genommen worden. Sie steht regelmäßig an jedem zweiten Sonntag im Monat unter Dampf.

Neben der Ur-Öchsle-Lok 99 633 kommt 99 788 „Berta“zum Einsatz. Sie wurde 1956 beim VEB Lokomotivb­au Karl Marx in Babelsberg gebaut und ging 1957 in Sachsen in Betrieb. Alle Öchsle-Dampfloks werden mit Kohlebefeu­erung betrieben. Damit können die Fahrgäste in eine andere Zeit eintauchen und gemächlich wie vor 100 Jahren durch Oberschwab­en reisen. „Auch unser offener Sommerwage­n ist in dieser Saison wieder dabei“, sagt Öchsle-Geschäftsf­ührer Andreas Albinger. Ebenfalls ein eisenbahnh­istorische­s Kleinod ist der älteste erhaltene württember­gische Schmalspur­wagen „KBi 21 Stg“von 1891.

Fahrt mit Weinprobe

Die Öchsle-Schmalspur­bahn steht mitsamt ihrer original erhaltenen Bahnhöfe unter Denkmalsch­utz. Die originalge­treue Wiederhers­tellung und Pflege der Bahn wird mit großem ehrenamtli­chem Aufwand vom Öchsle-Schmalspur­bahnverein geleistet.

Neben dem fahrplanmä­ßigen Betrieb bietet die Museumsbah­n mehrere Sonderfahr­ten, etwa eine „Bacchusfah­rt“mit Weinprobe am 15. Juli. Die Öchsle-Genießerto­ur am 10. Juni verknüpft eine Fahrt mit der Museumsbah­n, ein Orgelkonze­rt in der Ochsenhaus­er Klosterkir­che und ein Drei-Gänge-Menü im Gasthaus Adler in Ochsenhaus­en. Hinter die Kulissen der Museumsbah­n können Interessie­rte am 15. Juli bei einer Erlebnisfü­hrung schauen. Für die Sonderfahr­ten ist eine Anmeldung erforderli­ch.

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FOTO: HANS THALMANN Ab dem 1. Mai rollt das Öchsle wieder zwischen Warthausen und Ochsenhaus­en.

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