Schwäbische Zeitung (Biberach)
Erste Hilfe am Telefon
Disponenten der Leitstelle in Biberach geben Hinweise, was in Notfällen zu tun ist, bis der Arzt kommt
(sz) - Die Disponenten der Integrierten Leitstelle (ILS) Biberach sind durch den Leiter der ILS Nord (Schleswig-Holstein), Achim Hackstein, in der Strukturierten Notrufabfrage geschult worden. In der ILS Biberach wird derzeit das System der ILS Nord verwendet.
Bestandteil der Fortbildung waren auch Erste-Hilfe-Hinweise am Telefon durch die Disponenten. „Damit setzt das DRK die Erstqualifizierung aus dem Jahr 2014 fort und unterstützt die Erstversorgung von erkrankten und verunfallten Personen im Landkreis Biberach“, heißt es in einer Pressemitteilung.
Tritt ein Notfall ein, sind viele Menschen zunächst überfordert und sehen sich Fragen ausgesetzt. Einen kühlen Kopf behalten und sich an den oft lange zurückliegenden Rotkreuzkurs erinnern – in Stresssituationen sei das kaum möglich, sagt Edgar Quade, Chef der Leitstelle in Biberach. Das Team der Integrierten Leitstelle für Rettungsdienst, Feuerwehr und Bevölkerungsschutz in Biberach unterstütze hier und leite aktiv zur Ersten Hilfe an.
BIBERACH
Europaweit gibt es die Notrufnummer 112. Anrufe aus dem Kreis Biberach werden in der Integrierten Leitstelle im DRK-Zentrum entgegengenommen und bearbeitet. Anhand eines Abfrageschemas leiten die Disponenten die Anrufer durch das Gespräch. In den meisten Fällen ist schnell klar, ob ein Rettungswagen ausreichend ist oder zusätzlich ein Notarzt oder die Feuerwehr entsandt werden muss. Seit 2014 geben die Disponenten überdies Hinweise und Hilfestellung für Erste-Hilfe-Maßnahmen. „Die Anrufer sollen nicht alleine gelassen werden“, sagt DRKGeschäftsführer Michael Mutschler. „Oft sind es einfache Handgriffe, mit denen Menschen in Notsituationen geholfen werden kann.“
Besonders wichtig sind die Hinweise bei der Wiederbelebung. Wird die Situation erkannt, erklären die Mitarbeiter der Leitstelle Schritt für Schritt, welche Maßnahmen die Anrufer ergreifen müssen. In solchen Fällen bleiben sie so lange am Telefon, bis qualifizierte Helfer, ein Rettungswagen oder der Notarzt vor Ort eintreffen.