Schwäbische Zeitung (Biberach)
Bad Schussenried scheitert in der Verlängerung
Fußball, Bezirkspokal Donau: FVS unterliegt im Finale dem SV Sigmaringen mit 1:2
- Der SV Sigmaringen hat den Fußball-Bezirkspokal Donau gewonnen, erstmals seit 39 Jahren. Im Finale in Betzenweiler vor 950 Zuschauern bezwang die Mannschaft von Trainer Helmut Ulmer den FV Bad Schussenried nach Verlängerung mit 2:1 (0:1).
Enttäuscht saßen die Schussenrieder Spieler auf dem Boden. Nach 120 Minuten hatten sie ein spannendes, aber nicht immer hochklassiges Finale verloren. Auch Trainer Markus Keller rang nach Worten. „Es ist immer schwierig, so kurz nach einem Spiel etwas zu sagen“, meinte der FVS-Coach und blickte in die Ferne, dann wieder seinen Gesprächspartner an. Enttäuschung. „Aber der Sieg Sigmaringens ist nicht unverdient. Die haben das mit ihren schnellen Leuten sehr gut gemacht. Kein Vergleich mit der Mannschaft, gegen die wir in der Vorrunde mit 4:1 gewonnen haben. Wir haben heute sehr schlecht gespielt.“Trotzig zeigten sich dagegen die Schussenrieder Fans. Die sangen an die Adresse des Pokalsiegers gerichtet: „Wir haben gekämpft und ihr seid reich.“Helmut Ulmer, Trainer des SV Sigmaringen, wollte sich im Moment des Siegs gar nicht auf solche Scharmützel einlassen. „Da muss man drüber stehen“, wiegelte er ab. „Ich glaube, wenn man das Chancenverhältnis betrachtet, dann haben wir nicht unverdient gewonnen.“
In der ersten Halbzeit ist es ein schwaches Pokalfinale. Kaum Torszenen bei warmen Temperaturen, nicht viel Dynamik, Sommerfußball. Früh hat Sigmaringen die erste Chance, Szameitat alleine gegen Walser, doch Schussenrieds Torwart pariert (5.). Auf der Gegenseite jagt Martin Schmid den Ball am langen Eck vorbei (10.). In dieser Phase gibt es viel Leerlauf. Dann geht Bad Schussenried in Führung: Sebastian Wildenstein spielt sich just über die angesprochene Seite nach vorn, Doppelpass
BETZENWEILER
mit Markus Stocker, plötzlich steht Wildenstein allein vor Sigmaringens Torhüter Orban – 0:1 (40.).
Eigentlich sollte das Tor den Schussenriedern Auftrieb geben, doch es ist der SV Sigmaringen, der präsenter aus der Kabine kommt. Nach einem Freistoß von Schussenrieds Kling, den Orban mühelos hält (47.), spielen nur noch die SchwarzWeißen. Schussenried dagegen ist zu passiv. Vom stärksten SVS-Spieler, Julian Haberer, geht der nächste Spielzug aus. Der Youngster spielt sich an den Strafraum durch, passt den Ball kurz auf Daniel Deli, der sich im Strafraum um- und in Martin Schmid reindreht, fällt, schreit – Elfmeter. Deli läuft selbst an und scheitert an FVS-Torwart Max Walser (55.). Nur drei Minuten später besorgt Julian Haberer dann aber doch das 1:1. Kurz darauf vergibt Schussenrieds Markus Stocker das 2:1 (60.). Dann klatscht ein Schuss von Alexander Hoch an die Latte (61.), weitere neun Minuten später erzielt Bad Schussenried ein Tor, doch Milz entscheidet wohl zurecht auf Abseits. Es bleibt bis zur 90. Minute beim 1:1 – Verlängerung.
Sigmaringen will den Sieg jetzt mehr. Der SVS erobert den Ball auf Höhe der Mittellinie, Haberer trägt das Leder schnell nach vorn, spielt die Kugel flach in die Mitte auf Kevin Reuter, der das Leder unhaltbar für Walser ins Tor jagt - 2:1 (99.), die Entscheidung ist gefallen. Am Ende jubeln die Sigmaringer.