Schwäbische Zeitung (Biberach)
„Es gibt einen hohen Gruppendruck“
Für Elternbeiratsvorsitzende der Mettenberger Grundschule, ist das Thema „Smartphone für Kinder“ein nicht ganz leichtes Unterfangen. „Bei allen tollen Möglichkeiten wie schnelle Erreichbarkeit gibt es auch Gefahren“, sagt die Mutter von zwei Töchtern. Die Ältere besucht die sechste Klasse einer weiterführenden Schule und besitzt ein Smartphone. Die jüngere Tochter geht in die vierte Klasse, sie wird nach den Sommerferien eines bekommen. Es mache keinen Sinn, die Kinder davon fernzuhalten: „Wir Eltern sollten einen verantwortungsvollen Umgang vermitteln beziehungsweise vorleben.“Für sie ist es wichtig, dass ihre Kinder Vertrauen zu ihr haben und mit ihr darüber sprechen, wenn sie beispielsweise in Chats bedrängt werden. Ein komplettes Smartphone-Verbot hält Tina Wasner, Elternbeiratsvorsitzende der Mittelberg-Grundschule in Biberach, für wenig sinnvoll. Ihr Sohn besucht derzeit die vierte Klasse. Ein eigenes Smartphone besitzt er zwar nicht, darf aber das seiner Mutter daheim benutzen. „Hauptsächlich schreibt er seinem Vater oder seinem Halbbruder Nachrichten. Bei längeren Autofahrten spielt er auch mal ein Spiel“, schildert Wasner. Nachfragen, ob er denn ein eigenes haben dürfte, habe es bereits gegeben. Aber: „Ein eigenes Smartphone bekommt er frühestens ab der sechsten Klasse.“
Jan Sandel,
stellvertretender Elternbeiratsvorsitzender der Grundund Werkrealschule am BischofSproll-Bildungszentrum, verzichtet auf ein Smartphone im Alltag: „Ich bin über Festnetz und E-Mail ausreichend erreichbar.“Aus seiner Sicht überwiegen die Gefahren der Smartphone-Nutzung die Vorteile wie Erreichbarkeit im Notfall. „Unser Sohn, der die zweite Klasse besucht, hat kein Smartphone. Unsere Tochter, sie geht in die vierte Klasse, besitzt ein herkömmliches Tastenhandy“, sagt Sandel. Seine Tochter sei bereits aufgezogen worden, weil sie kein Smartphone besitzt. Er sagt: „Der Gruppendruck ist hoch. Das halte ich für sehr problematisch.“