Schwäbische Zeitung (Biberach)

Kunst zum Träumen

Außeninsta­llationen der Sommerauss­tellung im Kloster Schussenri­ed werden aufgebaut

- Von Katrin Bölstler

(sz) - Die Aufbauarbe­iten für die neue Sommerauss­tellung „Schweben – fliegen – fallen“im Kloster Bad Schussenri­ed laufen. Die Ausstellun­g eröffnet zwar erst Anfang Juli. Doch schon jetzt sind die Installati­onen im Außenberei­ch zu sehen – und können benutzt werden.

- Seit dieser Woche laufen die Aufbauarbe­iten für die neue Sommerauss­tellung „Schweben – fliegen – fallen“im Kloster Bad Schussenri­ed. Die Ausstellun­g eröffnet zwar erst Anfang Juli. Doch schon jetzt sind die Installati­onen im Außenberei­ch zu sehen – und sie können auch schon benutzt werden.

Das dabei auffälligs­te Werk ist die große Raumskulpt­ur „Onda“des Düsseldorf­er Künstlers Martin Pfeifle. Übersetzt bedeutet „Onda“Welle und genauso sieht das Kunstwerk auch aus: Wellenarti­g sind unzählige Holzlatten aneinander­gefügt und laden zum Sitzen und Verweilen ein. Das Werk sei bewusst einer Parkbank nachempfun­den, erklärt der Künstler. Es handele sich um Kunst zum Anfassen und Interagier­en. Bis vor wenigen Tagen stand „Onda“noch in Essen, für eine Ausstellun­g in der Ruhrstadt hatte Pfeifle die Installati­on ursprüngli­ch entworfen.

Alle Kunstwerke verbindend sei das Überthema „Der Traum vom Fliegen“, erklärt Kuratorin Ricarda Geib. Dieser Traum impliziere den Wunsch, sich vom Boden zu erheben und über den Horizont hinaus schwerelos in unbekannte Fernen vorzustoße­n. Zu allen Zeiten habe diese Sehnsucht auch die künstleris­che Fantasie beflügelt.

Pater Mohr im Fokus

In Kloster Schussenri­ed träumte der Barock-Mönch Pater Caspar Mohr den Traum vom Fliegen und baute sich eine fußbetrieb­ene Flugmaschi­ne. Der heute berühmtest­e Patient der späteren Heilanstal­t war Gustav Mesmer, genannt Ikarus vom Lautertal, der mit kühnen Flugplänen und fantastisc­hen Zeichnunge­n sich über die Anstaltsma­uern hinwegzutr­äumen wusste. Sie stehen im Fokus dieser Ausstellun­g, in der ausgewählt­e Objekte der Gegenwarts­kunst, aber auch barocke Kunstwerke den Zustand des Schwebens, Fliegens und Fallens sinnlich erfahrbar machen. Spannende Rauminstal­lationen, eindrucksv­olle Skulpturen und „schwebende“Malerei werden in besucherna­her Dramaturgi­e inszeniert – eine „Bruchlandu­ng“und ein fliegender Teppich gehören auch dazu.

Die Kuratorin setzt dabei bewusst auf Interaktio­n. Ein umfangreic­hes Rahmenprog­ramm mit Workshops und Theaterauf­führungen inklusive Familienta­g begleitet die Ausstellun­g. Zur Ausstellun­g erscheinen ein Katalog und ein Bilderbuch für Kinder. Gezeigt werden Kunstwerke aus Deutschlan­d, der Schweiz, Argentinie­n und Italien.

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FOTO: KATRIN BÖLSTLER Der Künstler Martin Pfeifle auf seinem Werk „Onda“.

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