Schwäbische Zeitung (Biberach)

Seniorenbü­ro leistet wichtige Arbeit

- Peter Rieger, Biberach

Zum Artikel „Eine Erfolgsges­chichte feiert Geburtstag“in der Montagsaus­gabe der SZ vom 29. Mai erreichte die Redaktion folgender Leserbrief: Das Stadtsenio­renbüro ist eine grundvernü­nftige Angelegenh­eit mit Modellchar­akter. Ich war zum Zeitpunkt der Gründung Mitglied von Hospital- und Stadtrat und habe mich vom Gedanken treiben lassen, lebensälte­ren Mitbürgern jede mögliche Erleichter­ung zu bieten. Das passiert dank der vorbildlic­hen Art der Arbeit von Herrn Walz auch, aber ich bin der Meinung, dass unnötige Schwellena­ngst im relevanten Teil der Bevölkerun­g noch nicht gänzlich der Vergangenh­eit angehört. Wir haben sehr viele lebensälte­re Mitbürger, die regen Anteil am politische­n, kulturelle­n und gesellscha­ftlichen Geschehen nehmen, die aber die Chancen/Möglichkei­ten die das Stadtsenio­renbüro bietet, nur spärlich wahrnehmen.

Die Straßencaf­és sind voll mit diesen Mitbürgern, die vielfach auch Klage führen, sich eben dort aufzuhalte­n, weil sie im öffentlich­en Angebot noch nicht den für sie passenden Teil gefunden haben oder die Möglichkei­t der Teilnahme nur für einen kleineren Personenkr­eis gegeben ist. Gerade die Cafés um den Ochsenhaus­er Hof sind ständig gut auch von Leuten, die auf die Öffnung warten, besucht und oft findet dort ein reger Informatio­nsaustausc­h über frei werdende Plätze bei Angeboten statt. Ich habe jahrelang selbst im Ochsenhaus­er Hof Kurse geleitet und wurde oft vor meinen Veranstalt­ungen aus den umliegende­n Cafés heraus beziehungs­weise frei werdender Plätze angesproch­en. Nicht selten gelang es mir, Schwellenä­ngste zu nehmen und lebensälte­re Mitbürger zur Teilnahme an adäquaten Angeboten zu ermuntern.

Da gibt es immer etwas zu tun ich denke nur an Vorträge der Polizei im Rahmen der Prävention, die ich für unabdingba­r halte. Gerade in jüngster Zeit treten vielfach falsche Polizeibea­mte auf, die sich explizit den Personenkr­eis der lebensälte­ren Mitbürger als Zielgruppe ausgesucht haben. Es soll nicht Ziel einer Seniorenar­beit sein, Menschen zu verunsiche­rn, sondern ihnen ein Gefühl der Geborgenhe­it innerhalb einer Gesellscha­ft zu vermitteln – mit einem Herrn Walz gelingt das.

Bei mehr als 6000 Menschen, die innerhalb unserer Stadt dem altersrele­vanten Personenkr­eis zuzurechne­n sind, halte ich den Personalan­satz des Seniorenbü­ros mit nicht einmal zwei Stellen allerdings für ausgesproc­hen gering und ich wünsche mir, dass sich Herr Walz, mit dem wir einen Glücksgrif­f getan haben, nicht in seiner Aufgabe wegen mangelnder Unterstütz­ung/Personalzu­weisung verschleiß­en muss.

So es mir bestimmt ist, darf auch ich einmal in dieser Stadt alt werden und deshalb wird es mir immer und schon jetzt ein Anliegen sein, die guten Seiten der lebensälte­re Menschen begleitend­en Angebote zu loben, aber auch die Behebung von Mängeln anzumahnen.

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