Schwäbische Zeitung (Biberach)
Seniorenbüro leistet wichtige Arbeit
Zum Artikel „Eine Erfolgsgeschichte feiert Geburtstag“in der Montagsausgabe der SZ vom 29. Mai erreichte die Redaktion folgender Leserbrief: Das Stadtseniorenbüro ist eine grundvernünftige Angelegenheit mit Modellcharakter. Ich war zum Zeitpunkt der Gründung Mitglied von Hospital- und Stadtrat und habe mich vom Gedanken treiben lassen, lebensälteren Mitbürgern jede mögliche Erleichterung zu bieten. Das passiert dank der vorbildlichen Art der Arbeit von Herrn Walz auch, aber ich bin der Meinung, dass unnötige Schwellenangst im relevanten Teil der Bevölkerung noch nicht gänzlich der Vergangenheit angehört. Wir haben sehr viele lebensältere Mitbürger, die regen Anteil am politischen, kulturellen und gesellschaftlichen Geschehen nehmen, die aber die Chancen/Möglichkeiten die das Stadtseniorenbüro bietet, nur spärlich wahrnehmen.
Die Straßencafés sind voll mit diesen Mitbürgern, die vielfach auch Klage führen, sich eben dort aufzuhalten, weil sie im öffentlichen Angebot noch nicht den für sie passenden Teil gefunden haben oder die Möglichkeit der Teilnahme nur für einen kleineren Personenkreis gegeben ist. Gerade die Cafés um den Ochsenhauser Hof sind ständig gut auch von Leuten, die auf die Öffnung warten, besucht und oft findet dort ein reger Informationsaustausch über frei werdende Plätze bei Angeboten statt. Ich habe jahrelang selbst im Ochsenhauser Hof Kurse geleitet und wurde oft vor meinen Veranstaltungen aus den umliegenden Cafés heraus beziehungsweise frei werdender Plätze angesprochen. Nicht selten gelang es mir, Schwellenängste zu nehmen und lebensältere Mitbürger zur Teilnahme an adäquaten Angeboten zu ermuntern.
Da gibt es immer etwas zu tun ich denke nur an Vorträge der Polizei im Rahmen der Prävention, die ich für unabdingbar halte. Gerade in jüngster Zeit treten vielfach falsche Polizeibeamte auf, die sich explizit den Personenkreis der lebensälteren Mitbürger als Zielgruppe ausgesucht haben. Es soll nicht Ziel einer Seniorenarbeit sein, Menschen zu verunsichern, sondern ihnen ein Gefühl der Geborgenheit innerhalb einer Gesellschaft zu vermitteln – mit einem Herrn Walz gelingt das.
Bei mehr als 6000 Menschen, die innerhalb unserer Stadt dem altersrelevanten Personenkreis zuzurechnen sind, halte ich den Personalansatz des Seniorenbüros mit nicht einmal zwei Stellen allerdings für ausgesprochen gering und ich wünsche mir, dass sich Herr Walz, mit dem wir einen Glücksgriff getan haben, nicht in seiner Aufgabe wegen mangelnder Unterstützung/Personalzuweisung verschleißen muss.
So es mir bestimmt ist, darf auch ich einmal in dieser Stadt alt werden und deshalb wird es mir immer und schon jetzt ein Anliegen sein, die guten Seiten der lebensältere Menschen begleitenden Angebote zu loben, aber auch die Behebung von Mängeln anzumahnen.