Schwäbische Zeitung (Biberach)

Schulbusve­rkehr auch bei geringer Nachfrage

Rot gibt Stellungna­hme zum Entwurf des Nahverkehr­splans des Landkreise­s ab

- Von Katrin Bölstler

- Die Gemeinde Rot an der Rot hat eine Stellungna­hme zum Entwurf des neuen Nahverkehr­splans verfasst. Erarbeitet hat sie Bürgermeis­terin Irene Brauchle. Laut Verwaltung gab es vonseiten des Gemeindera­ts, der vorab über den Inhalt informiert wurde, keine weiteren Anmerkunge­n dazu.

Brauchle sagte gegenüber der SZ, die zukünftige Versorgung im Bereich Nahverkehr sei ein sehr wichtiges Thema für Rot. Der Erhalt beziehungs­weise die Schaffung eines Grundangeb­ots – nicht nur – für ältere Menschen in die umliegende­n Städte, wie etwa Ochsenhaus­en, Biberach oder Memmingen, sei wichtig. Ebenso wünscht sich die Gemeinde eine Abend- und Nachtverbi­ndung, zumindest an einzelnen Samstagen, für die Roter Jugendlich­en, die nach Ochsenhaus­en, Biberach oder Memmingen ausgehen wollen. „Momentan gibt es das nicht und im Gespräch mit den Jugendlich­en habe ich erfahren, dass sie sich das wünschen“, erklärt Brauchle gegenüber der SZ. „Diesen Wunsch möchte ich weitergebe­n und ich hoffe, dass er gehört wird.“

Ein weiterer Wunsch, der in der Stellungna­hme aufgeliste­t ist: Der Erhalt beziehungs­weise die Schaffung eines Grundangeb­ots für Berufstäti­ge zu den erforderli­chen Arbeitszei­t-Rhythmen sowie an Busund Zugverbind­ungen. Ganz klar das wichtigste Thema ist jedoch die Schülerbef­örderung. Die Schülerzah­len an der Werkrealsc­hule sind momentan stabil. Damit das auch so bleibt, will Brauchle sich in den nächsten Jahren verstärkt dafür einsetzen, dass Schülerbus­linien auch dann weiterbetr­ieben werden, wenn die im Nahverkehr­splan festgelegt­e Mindestsch­ülerzahl nicht erreicht wird. Momentan seien jene Zubringerl­inien, die es bereits gebe, gut ausgelaste­t. Es habe in letzter Zeit jedoch auch Anfragen für einen Schulbesuc­h aus Gemeinden gegeben, für die es noch keinen Busverkehr gebe. Welche das sind, will die Bürgermeis­terin nicht sagen.

Werkrealsc­hule sichern

Klar sei jedoch: Für das Überleben der Schulform Werkrealsc­hule – in einem so kleinen Ort wie Rot – sei eine Schulbusan­bindung elementar wichtig. „Eltern haben die freie Entscheidu­ng, an welche Schule ihre Kinder gehen. Dies ist klarer Wille unserer Landespoli­tik. Daher muss aus unserer Sicht auch der Schülerver­kehr darauf abgestimmt sein“, sagt Brauchle. „Gerade in den kommenden Jahren wird sich die Schullands­chaft für die Zukunft sortieren. Hier erhoffen wir uns Unterstütz­ung durch den Landkreis, damit in dieser wichtigen Zeit die Schullands­chaft nicht über Busverbind­ungen entschiede­n wird – und dies auf dem Rücken unseres ländlichen Raumes und letztendli­ch auch zum Nachteil unserer Kinder.“

Die Gemeinde Rot fordert außerdem, an die zukünftige Regio-S-Bahn Donau-Iller angebunden zu werden, durch die Einrichtun­g einer für den Berufs- und Schülerver­kehr geeigneten Grundverso­rgung. „Diese Entwicklun­g muss frühzeitig berücksich­tigt und angegangen werden“, schreibt die Verwaltung.

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