Schwäbische Zeitung (Biberach)
Schulbusverkehr auch bei geringer Nachfrage
Rot gibt Stellungnahme zum Entwurf des Nahverkehrsplans des Landkreises ab
- Die Gemeinde Rot an der Rot hat eine Stellungnahme zum Entwurf des neuen Nahverkehrsplans verfasst. Erarbeitet hat sie Bürgermeisterin Irene Brauchle. Laut Verwaltung gab es vonseiten des Gemeinderats, der vorab über den Inhalt informiert wurde, keine weiteren Anmerkungen dazu.
Brauchle sagte gegenüber der SZ, die zukünftige Versorgung im Bereich Nahverkehr sei ein sehr wichtiges Thema für Rot. Der Erhalt beziehungsweise die Schaffung eines Grundangebots – nicht nur – für ältere Menschen in die umliegenden Städte, wie etwa Ochsenhausen, Biberach oder Memmingen, sei wichtig. Ebenso wünscht sich die Gemeinde eine Abend- und Nachtverbindung, zumindest an einzelnen Samstagen, für die Roter Jugendlichen, die nach Ochsenhausen, Biberach oder Memmingen ausgehen wollen. „Momentan gibt es das nicht und im Gespräch mit den Jugendlichen habe ich erfahren, dass sie sich das wünschen“, erklärt Brauchle gegenüber der SZ. „Diesen Wunsch möchte ich weitergeben und ich hoffe, dass er gehört wird.“
Ein weiterer Wunsch, der in der Stellungnahme aufgelistet ist: Der Erhalt beziehungsweise die Schaffung eines Grundangebots für Berufstätige zu den erforderlichen Arbeitszeit-Rhythmen sowie an Busund Zugverbindungen. Ganz klar das wichtigste Thema ist jedoch die Schülerbeförderung. Die Schülerzahlen an der Werkrealschule sind momentan stabil. Damit das auch so bleibt, will Brauchle sich in den nächsten Jahren verstärkt dafür einsetzen, dass Schülerbuslinien auch dann weiterbetrieben werden, wenn die im Nahverkehrsplan festgelegte Mindestschülerzahl nicht erreicht wird. Momentan seien jene Zubringerlinien, die es bereits gebe, gut ausgelastet. Es habe in letzter Zeit jedoch auch Anfragen für einen Schulbesuch aus Gemeinden gegeben, für die es noch keinen Busverkehr gebe. Welche das sind, will die Bürgermeisterin nicht sagen.
Werkrealschule sichern
Klar sei jedoch: Für das Überleben der Schulform Werkrealschule – in einem so kleinen Ort wie Rot – sei eine Schulbusanbindung elementar wichtig. „Eltern haben die freie Entscheidung, an welche Schule ihre Kinder gehen. Dies ist klarer Wille unserer Landespolitik. Daher muss aus unserer Sicht auch der Schülerverkehr darauf abgestimmt sein“, sagt Brauchle. „Gerade in den kommenden Jahren wird sich die Schullandschaft für die Zukunft sortieren. Hier erhoffen wir uns Unterstützung durch den Landkreis, damit in dieser wichtigen Zeit die Schullandschaft nicht über Busverbindungen entschieden wird – und dies auf dem Rücken unseres ländlichen Raumes und letztendlich auch zum Nachteil unserer Kinder.“
Die Gemeinde Rot fordert außerdem, an die zukünftige Regio-S-Bahn Donau-Iller angebunden zu werden, durch die Einrichtung einer für den Berufs- und Schülerverkehr geeigneten Grundversorgung. „Diese Entwicklung muss frühzeitig berücksichtigt und angegangen werden“, schreibt die Verwaltung.