Schwäbische Zeitung (Biberach)
Löw sorgt sich um den Fußball
(dpa/SID) - Bundestrainer Joachim Löw sieht in den vermehrten Ausschreitungen in der Saisonendphase eine ernste Gefahr für den Fußball. „Ich habe kein Verständnis dafür, Böller und Leuchtraketen haben nichts im Stadion zu suchen, sie haben auch nichts mit Fankultur zu tun“, sagte Löw. „Das sind für mich auch keine Fans, sie wollen einfach nur die Bühne des Fußballs missbrauchen.“Und weiter: „Wir haben da auch den Familien und den Kindern im Stadion gegenüber eine Verantwortung.“Sowohl während der Relegationsspiele um die Bundesliga und zweiten Liga, als auch bei den Playoffs um die dritte Liga war es zu Ausschreitungen und teilweise auch Spielunterbrechungen gekommen.
Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) verurteilte die Ausschreitungen, sprach sich aber gegen die Abschaffung der Relegation aus. „Gewalt durch angebliche Fußballfans ist in jeder Hinsicht inakzeptabel. Ich habe Zweifel, dass eine Änderung der sportlichen Abläufe und Regeln eine Lösung ist“, sagte er dem „kicker“. Gewalt müsse die Justiz konsequent und kompromisslos entgegentreten, forderte der Minister: „Wer Ordner und Polizisten attackiert, ist kein Fußballfan und gehört nicht ins Stadion, sondern hinter Schloss und Riegel. Ich hoffe auf eine schnelle und harte Reaktion der Justiz, damit alle wissen, was ihnen droht, wenn man sich so verhält.“
Für Löw und die Nationalspieler beginnt ab Pfingstmontag die Vorbereitung auf den Confed Cup (17.6. bis 2.7.). Schon einen Tag später steht gegen Dänemark in Kopenhagen das erste Testspiel an.
BERLIN