Schwäbische Zeitung (Biberach)
Kukas Herz bleibt bayerisch
Der Augsburger Roboterhersteller investiert am Stammsitz – trotz Verkauf an den chinesischen Midea-Konzern
(dpa) - Nach der Übernahme durch einen chinesischen Investor hat der Augsburger Roboterbauer Kuka ein mehr als 100 Millionen Euro umfassendes Investitionsprogramm für seinen Stammsitz angekündigt. In Augsburg sollen bis 2025 eine Produktionshalle, ein Ausbildungszentrum, ein Büroturm und ein Parkhaus neu entstehen. Der Sitz des fast 120 Jahre alten Unternehmens müsse dringend modernisiert werden, sagte Kuka-Vorstandschef Till Reuter am Montag.
Mit dem Investitionsprogramm will Kuka Ängste zerstreuen, die durch die Mehrheitsübernahme durch den chinesischen Midea-Konzern im vergangenen Jahr entstanden sind. Reuter hatte bereits damals
AUGSBURG
erklärt, dass durch die Übernahme auch der Unternehmenssitz in Schwaben profitieren werde. Kuka hat weltweit mehr als 13 000 Mitarbeiter, davon arbeiten etwa 3500 in Augsburg. Zudem beschäftigt Kuka am Stammsitz etwa 500 Leiharbeiter.
Reuter nannte noch keine konkreten Zahlen, wie sich die Bauprojekte auf die Mitarbeiterzahl am Unternehmenssitz auswirken werden. „Wir wollen weiter wachsen“, sagte er allgemein. Neben der Entwicklung solle auf jeden Fall auch die Produktion in Augsburg gehalten werden. Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) sagte, mit den Investitionen werde klar, dass der Sitz des Unternehmens auch künftig Augsburg sei. Dies zeige auch, dass die mit Midea getroffene Vereinbarung eingehalten werde.
Schutz der Kuka-Patente
Der Hausgerätehersteller aus Fernost hatte mit Kuka einen bis zum Jahr 2023 gültigen Investorenvertrag geschlossen. Darin wurden der Schutz der Kuka-Patente, die Selbstständigkeit des Roboterherstellers und der Erhalt der Augsburger Zentrale sowie anderer Werke zugesagt.