Schwäbische Zeitung (Biberach)
Barock bei Nacht entdecken
(sz) - Opulente kulinarische Ausflüge, Kostümführungen durch Prachtbauten des Rokoko und Musik aus dem 18. Jahrhundert: das ist die Lange Barocknacht. 18 Stationen entlang der Oberschwäbischen Barockstraße gewähren am Abend des 19. August einen Einblick in das Leben und die Kunst des 18. Jahrhunderts. Eine Station liegt in Biberach.
In Sigmaringen stehen zeitgenössische Gaumenfreuden und so neumodische Getränke wie Kaffee oder Tee im Mittelpunkt von „Barock beim Hofkonditor“– einer Führung mit kulinarischen Kostproben. Im Neuen Schloss Kisslegg trifft Barock auf Jazz, außerdem schauen echte Prinzessinnen bei unterhaltsamen Schlossführungen vorbei. Eine Kriminalgeschichte des 18. Jahrhunderts wird bei der Erlebnisführung „Von Bettlern, Buabaspitzle und Barock“in Wangen lebendig – Grusel und Schrecken inbegriffen. Orgelkonzerte mit Musik des 18. Jahrhunderts, Kirchenführungen in den barocken Basiliken und Klöstern und Degustationen, etwa unter dem Motto „Wein und Barock“, stehen ebenfalls auf dem Programm.
In Biberach gibt es die Themenstadtführung „Biberacher Barock spezial“, die um 16 Uhr am Hauptportal der Stadtpfarrkirche beginnt. Zu den ganz großen Biberacher Künstlern zählt Johann Melchior Dinglinger (1664-1731), der Goldschmied des Deutschen Barock. Am Dresdener Hof Augusts des Starken schuf er weltberühmte Preziosen. In Biberach ist er mit seinem juwelenbesetzten Blumenkorb zu sehen. Es folgt ein Besuch der barocken Malerei im Museum: Die Werke der Oberschwäbischen Barockmaler, besonders von Johann Heinrich Schönfeld (1609-1684), gehören zu den Hauptwerken des süddeutschen Barock.
Weitere Stationen der Langen Barocknacht sind Weingarten, Bad Waldsee, Kisslegg, Bad Buchau, Wangen im Allgäu, Langenargen, Oberstadion, Kartause Buxheim, Friedrichshafen, Ravensburg, Kempten im Allgäu, Mengen, Messkirch, Kloster Wald, Sigmaringen, Pfullendorf, Ostrach.
Die Oberschwäbische Barockstraße umfasst 760 Kilometer und über 50 Barockerlebnisstationen. Den Flyer mit dem gesamten Programm gibt es unter www.himmelreich-desbarock.de