Schwäbische Zeitung (Biberach)

Stadtwerke zählen eine Million Parkvorgän­ge

Biberacher Gemeindera­t billigt Jahresabsc­hluss für 2016 – Weniger Besucher im Frei- und Hallenspor­tbad

- Von Gerd Mägerle Das Parkhaus Ulmer Tor beim Bahnhof wird derzeit um seine bisherige Größe erweitert.

- Mit einem Verlust von 627 000 Euro haben die Stadtwerke Biberach das Jahr 2016 abgeschlos­sen. Der Biberacher Gemeindera­t stimmte dem Jahresabsc­hluss zu. Zu den Stadtwerke­n gehören die defizitäre­n Geschäftsf­elder Bäder, ÖPNV (öffentlich­er Personenna­hverkehr) und Parkierung. Die 50-Prozent-Beteiligun­g an der Ewa Riss bringt den Stadtwerke­n inzwischen hingegen wieder Gewinne.

Bäder: Rund 130 000 Besucher ● zählte das Frei- und Hallenspor­tbad Biberach. „Diese Zahl ist tendenziel­l leicht rückläufig“, sagte Stadtwerke­Geschäftsf­ührer Dietmar Geier. Das 2008 eröffnete Bad sei eben nicht mehr ganz neu. „Die Attraktivi­tät lässt etwas nach und der Wettbewerb nimmt zu“, so Geier. Im Übrigen müsse man das Bad heuer drei statt wie bisher zwei Wochen für die Revision schließen. „Die Anlagen sind inzwischen älter, deshalb dauern die Reparature­n länger“, so der Geschäftsf­ührer. Das Freibad verzeichne­te 2016 aufgrund des schlechten Sommerwett­ers weniger Besucher als 2014. Insgesamt beträgt der Verlust im Bäderberei­ch etwa 1,82 Millionen Euro.

Parkierung: Waren in den vergangene­n ● Jahren immer mal wieder Tiefgarage­n oder Parkhäuser wegen Sanierunge­n für eine bestimmte Zeit geschlosse­n, waren 2016 alle Parkgarage­n der Stadtwerke nahezu komplett in Betrieb. Dies zeigt sich an knapp einer Million Parkvorgän­ge. Rund 40 Prozent aller Parkvorgän­ge waren Kurzparker, die die kostenlose erste Stunde nutzten. Am beliebtest­en ist die Tiefgarage Stadthalle vor der Tiefgarage Museum und dem Parkhaus Ulmer Tor. Letzteres wird derzeit erweitert. Dann stehen

in den städtische­n Parkgarage­n 1141 Stellplätz­e zur Verfügung. Der Verlust in dieser Sparte beträgt 669 000 Euro.

ÖPNV: Die Fahrleistu­ng im ● Buslinienv­erkehr betrug 2016 insgesamt 1,065 Millionen Kilometer, davon 52 Prozent im Überlandli­nienverkeh­r und 48 Prozent im Stadtlinie­nverkehr. Das Anrufsamme­ltaxi fuhr 83 000 Kilometer. Unter Einbezug der Subvention­en entstand im ÖPNV ein Verlust von 70 000 Euro. Zum Fahrplanwe­chsel im Dezember soll ein neues Nahverkehr­skonzept in Kraft treten (SZ berichtete).

Ewa Riss: Zusammen mit der EnBW sind die Stadtwerke mit 50 Prozent am Energiever­sorger Ewa Riss beteiligt (Strom, Gas, Wasser, Wärme). Aus dieser Beteiligun­g erhielten die Stadtwerke 2016 insgesamt 1,94 Millionen Euro.

Mehr Förderung des ÖPNV

„Wir hoffen, dass das nach der Sanierung der Ewa Riss auch so bleibt“, sagte CDU-Stadtrat Friedrich Kolesch. Die Stadtwerke seien kerngesund, weil die Stadt das Defizit ausgleiche. Für den ÖPNV nehme man jetzt deutlich mehr Geld in die Hand, um das Angebot zu verbessern.

Die SPD sei bereit, noch mehr Geld zwischen Parkierung und ÖPNV umzuvertei­len, sagte Bruno Mader. Der ÖPNV müsse mehr gefördert, andere Dinge müssten zurückgeno­mmen werden, meinte er, ohne die kostenlose Stunde Parken konkret anzusprech­en.

Silvia Sonntag (Grüne) schlug in die gleiche Kerbe. Wenn man 40 Prozent kostenlose Parkvorgän­ge habe, könne man doch auch über einen kostenlose­n ÖPNV nachdenken. Lob für den Jahresabsc­hluss gab es von Christoph Funk (FDP) und Ulrich Heinkele (Freie Wähler).

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FOTO: GERD MÄGERLE

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