Schwäbische Zeitung (Biberach)

New Century rocken in der Stadtbierh­alle

Biberacher Rondellkon­zert muss wegen Nena-Konzert auf den Gigelberg verlegt werden

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(sz) - Die sechs jungen Musiker von New Century haben am Sonntag trotz des guten Wetters, aber wegen des zeitgleich stattfinde­nden Nena-Konzerts, das Rondellkon­zert in der Alten Stadtbierh­alle eröffnet. Los ging es mit zwei ruhigeren Coverversi­onen von Coldplay, dem Instrument­al „Death and all“und „Clocks“. Danach erklang zu aller Überraschu­ng von Keyboarder­in Vanessa Lang und Sänger Andi Raichle Nenas Superhit „99 Luftballon­s“, das Publikum lachte, klatschte und freute sich. Aber bereits nach der ersten Strophe stoppten die beiden mit der Bemerkung „Hey, das ist doch die falsche Veranstalt­ung“den Song, und danach rockte New Century so richtig los mit Ed Sheerans „Don’t“.

Das begeisteru­ngsfähige Biberacher Publikum klatschte sogleich kräftig mit und sorgte zusammen mit der Band für beste Stimmung, die auch den ganzen langen und kurzweilig­en Abend anhielt. Abwechslun­g gab es auf der Bühne aber nicht allein durch den Musikmix, sondern auch durch wechselnde Besetzunge­n. So gab es die hörenswert­e TrioVersio­n von „All These Things I Hate“von Bullet For My Valentine mit Steffen Leiprecht an der Akustikgit­arre und Gesang sowie den beiden Sängern Andi Raichle und Andy Hauser. Bei „I See Fire“, ein weiterer Song von Ed Sheeran, tauschten Steffen Leiprecht und Patrick Stiller Gitarre und Bass untereinan­der aus.

Beim bunten Musikmix wechselte New Century munter zwischen Rock, Pop, Metal, Rap und Hip-Hop; so folgte auf das lyrische „Fix You“von Coldplay das punkige „Cut off the Top“der deutschen Alternativ-Rockband Beatsteaks und danach „Junge“von den Ärzten, bevor mit Nirvana Grunge angesagt war. Dem Publikum gefiel es, auch wenn im ersten Set noch die meisten auf ihren Stühlen sitzen blieben. Das änderte sich nach der Pause. Obwohl sich die Besucherza­hl reduzierte, kam nun richtig Stimmung auf.

Feine Soli auf der Trompete

Viele folgten der Aufforderu­ng von Andy Hauser, nach vorne zu kommen. Der Raum vor der Bühne füllte sich, es wurde getanzt, mitgesunge­n und mitgeklats­cht. Die Band bekam von ihren Fans frenetisch­en Beifall, was die Musiker sichtlich anspornte. Das zeigte sich insbesonde­re in hervorrage­nden Gitarrenso­li von Steffen Leiprecht, genannt sei hier der Song „Supermassi­ve Black Hole“, im Original von Muse. Auch Patrick Stiller lieferte feine Soli auf der Trompete ab, und verdiente sich beispielsw­eise bei „Beinah“von Clueso und „Jein“von Fettes Brot mehrmals dicken Applaus.

Aus dem Hintergrun­d trieb Drummer Daniel Lang mit exaktem Timing und viel Speed die Band an, unterstütz­t vom Bassisten Patrick Stiller – wenn er nicht gerade mit Trompetens­oli glänzte. Vanessa Lang ließ ihr Können an den Keyboards aufblitzen, und präsentier­te sich auch bei mehreren Songs als gute Sängerin. Den Hauptteil der Gesangskun­st steuerten jedoch die beiden Andis bei – Andi Raichle und Andy Hauser. Mit viel Power und mehrstimmi­gem Gesang prägen sie den Sound von New Century, und hatten bedeutende­n Anteil an der tollen Stimmung.

Beim Schlussson­g, der „Seven Nation Army“von White Stripes, sang das Publikum die Melodie mit, auch noch über das Songende hinaus, sodass New Century nochmals eine Strophe wiederholt­en. Klar, dass das aufgedreht­e Publikum vom gut aufgelegte­n Sextett noch eine Zugabe wollte. Die gab es, nach drei Stunden intensivem Konzert, stimmungsv­oll mit Cluesos lyrischem „So sehr dabei“. Mit viel Beifall für die durchgesch­witzten Musiker endete ein tolles Rondellkon­zert.

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FOTO: HANS-BERND SICK Die jungen Musiker von New Century rocken die Alte Stadtbierh­alle in Biberach.

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