Schwäbische Zeitung (Biberach)
Kleinwinnader feiern ihre Ortsumfahrung
Nach jahrzehntelangen Planungen können die Dorfbewohner aufatmen
- Erst wenige Monate ist es her, da fuhren tagtäglich bis zu 5500 Fahrzeuge durch Kleinwinnaden. Diese Zeiten sind jedoch endgültig vorbei, seitdem die Ortsumfahrung fertig ist. An diesem Wochenende kamen Politiker, Verantwortliche und Bürger zusammen, um diesen Meilenstein zu feiern.
Bürgermeister Achim Deinet eröffnete das Fest und dankte allen Bürgern für die Unterstützung bei diesem Vorhaben. „Straßenbauprojekte bringen immer Eingriffe in die Natur, aber vor allem in Eigentum“, sagte der Bürgermeister. „Wie das hier gelaufen ist, hat mich stark bewegt. Alle haben hier von Anfang an die Straßenbaumaßnahme unterstützt.“Einen herzlichen Dank richtete er an die Grundstückseigentümer, die Flächen für die Umfahrung eingebracht haben. Er sei guter Dinge, dass die vertraglichen Angelegenheiten zwischen dem Land und den Eigentümern in Bälde abgeschlossen werden.
Ministerialdirigent Gert Klaiber gratulierte der Bevölkerung und brachte in seinem Grußwort die Glückwünsche vom Landesverkehrsminister Winfried Herrmann mit. „Ortsumfahrungen bringen eine enorme Entlastung vom Durchgangsverkehr“, sagte Klaiber. „Es ist zwar eher eine kleine Maßnahme, aber zwei Millionen Euro an Kosten sind viel Geld. Die ersten Überlegungen für die Ortsumfahrung der L 284 gehen bis in die 70er Jahre zurück“, so der Ministerialdirigent. 1995 sei die Maßnahme dann in den Generalverkehrsplan aufgenommen worden. 2015 erfolgte der Planfeststellungsbeschluss und damit hatte die Maßnahme Baurecht. „Dann ging es Schlag auf Schlag“, resümierte Klaiber weiter. „Mit dem Spatenstich am 28. Juli 2016 wurde der Baubeginn eingeleitet. Im November 2016 wurde die neue Straße bereits dem Verkehr übergeben“.
Die Leiterin des Straßenamts im Landratsamt, Tanja Weber, brachte die Glückwünsche des Landrats und sagte: „Ein lang gehegter Wunsch ist in Erfüllung gegangen. Die neue Ortsumfahrung bedeutet für die Anwohner weniger Lärm und damit eine bessere Lebensqualität.“Für die Region sei eine bessere Verkehrsanbindung geschaffen worden und der Unfallschwerpunkt südlich von Kleinwinnaden erheblich entschärft worden.
„Für uns als Anwohner ist die neue Umfahrung ein Segen“, waren sich Johannes Lang und Bernd Laux einig. „Ich brauche jetzt einen Wecker, so ruhig ist es jetzt“, sagt Lang. „Bis 1996 hatten wir keinen Gehweg, da waren wir ein geteilter Ort – in Vorderort und Hinterort. Man konnte wegen des Verkehrs nicht ans andere Ende gehen. Auch nach dem Bau der Gehwege 1996 war es sehr gefährlich, da die Lastwagen bei Gegenverkehr auf die Bürgersteige ausweichen mussten.“
Die Grundstücksverhandlungen mit dem Land seien schwierig gewesen und noch nicht abgewickelt. „Wir sind hier aber alle zufrieden“, sagte Laux. „Ich denke aber auch an die Landwirte, die große Opfer gebracht haben, jetzt weitere Wege zu den Grundstücken und zerschnittene Flächen haben. Es wird noch eine Weile dauern, bis der Verkehr ganz nachlässt. Die Navigationsgeräte schicken noch viele durch Kleinwinnaden.“Das Straßeneinweihungsfest richtete die „Schussabude Kleiweniga“aus. Die Eröffnungsfeier wurde musikalisch von der Gruppe Die Blechlawine begleitet.