Schwäbische Zeitung (Biberach)
Alexander Merk ist Botschafter für ein Jahr
21-Jähriger aus Rot-Ellwangen ist Stipendiat des Parlamentarischen-Patenschafts-Programms
(sz) - In wenigen Tagen geht die Reise los. Der 21-jährige Alexander Merk aus Rot-Ellwangen ist Stipendiat des Parlamentarischen-Patenschafts-Programms (PPP) und reist für ein Jahr in die USA.
Das PPP wurde 1983 aus Anlass des 300. Jahrestages der ersten deutschen Einwanderung gemeinsam vom Kongress der Vereinigten Staaten von Amerika und dem Deutschen Bundestag beschlossen. Bei diesem Austauschprogramm lernen die Stipendiaten in den Gastfamilien und im unmittelbaren Kontakt mit ihren Mitschülern beziehungsweise Kollegen, was die beiden Länder gesellschaftlich, kulturell und politisch verbindet und unterscheidet.
Bessere Verständigung als Ziel
Der Deutsche Bundestag erwartet im Gegenzug, dass die Stipendiaten als „junge Botschafter“ihres Landes einen dauerhaften Beitrag zu einer besseren Verständigung zwischen Deutschen und Amerikanern leisten.
Alexander Merk wird dieses Jahr in dem Bundesstaat Wisconsin verbringen. Er besucht ein halbes Jahr das College und absolviert anschließend ein halbjähriges Praktikum in einer Firma. Das Austauschprogramm sieht zudem vor, dass die jungen Menschen sich ehrenamtlich engagieren. „Ich kann mir gut vorstellen, dort mit Kindern oder jungen Menschen zu arbeiten, die Unterstützung brauchen oder obdachlos sind“, sagt Alexander Merk. Ehrenamt ist für ihn kein Fremdwort: Neben seiner Leidenschaft für die Musik im örtlichen Musikverein spielt er auch Volleyball in einem Ulmer Verein. Nach dem Abschluss des Technischen Gymnasiums begann Alexander Merk in Ulm eine Ausbildung zum Fachinformatiker, die er vor Kurzem erfolgreich abgeschlossen hat.
Worauf sich der junge Ellwanger freut: Zum einen, den Amerikanern die deutsche Kultur näherzubringen. Er freue sich aber auch auf den Alltag eines jungen Menschen in Amerika, die Feste und Ereignisse während seines Auslandsjahres und den Besuch des Colleges. „Die Erfahrungen in diesem Jahr werden ihn sicherlich nicht nur persönlich weiterbringen“, ist sich Bürgermeisterin Irene Brauchle sicher, die Merk kurz vor seiner Abreise traf.
Nur 75 Plätze deutschlandweit
Nur 75 junge Erwachsene werden jährlich als Botschafter ausgewählt. Der Bundestagsabgeordnete Josef Rief freute sich daher sehr, dass mit Alexander Merk einem jungen Menschen aus dem Landkreis Biberach diese Möglichkeit gegeben wird. „Ich bin mir sicher, dass du unser Land in diesem Jahr sehr gut vertreten wirst“, sagte er.
Die Zukunft nach diesem Auslandsjahr steht für Alexander Merk auch schon fest. Er will danach bei seiner Lehrfirma ein duales Studium zum Informatiker beginnen. Hierbei kann er sicherlich die eine oder andere Erfahrung aus dem kommenden Jahr gut einsetzen.