Schwäbische Zeitung (Biberach)
Tannenzapfen-Zoll und Slackline-Spaß
324 Kinder erleben zwei Wochen Waldrand-Action pur im Ferienlager in Laupertshausen
LAUPERTSHAUSEN - Wer zurzeit einen Spaziergang durch den Wald am Sportgelände des SV Laupertshausen macht, muss Wegzoll zahlen in Form von Tannenzapfen. Die Kinder des Warapu haben dieses Gebiet in ihrem Besitz. Die Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren genießen hier in den ersten zwei Ferienwochen das Ferienlager Warapu.
Im Wald bauen sie Lager und testen ihre Balance auf der Slackline. „Die Kinder werden morgens nach ihrem Alter in Gruppen eingeteilt“, erklärt Lisa Schmid, die Leiterin des Warapu. „In diesen Gruppen bauen sie ihr Waldlager und verbringen den Morgen bei Gruppenaktionen.“An diesem Morgen bemalen die Kinder Steine oder gestalten Gipsmasken. Mittags können die Kinder sich ihre
Wenn ich sehe, wie sich die Kinder freuen, sind Stress und Arbeit schnell vergessen. Lisa Schmid, Leiterin des Ferienlagers Warapu
Gruppe frei nach Interesse aussuchen. „So können die Kinder auch mit ihren älteren Geschwistern zusammen sein,“erklärt die 28-Jährige. In diesen Interessengruppen können die Kinder basteln, im Pool spielen oder einen Staudamm bauen. Nach dem Abendessen werden die Kinder abgeholt oder mit Bussen heimgebracht.
Für die 55 Betreuer ist der Tag dann noch lang nicht vorbei: „Sobald die Kinder weg sind, trifft jeder Gruppenleiter Vorbereitungen für den nächsten Tag“, erklärt Lisa Schmid. „Alle zwei Tage haben wir auch eine Versammlung für alle Betreuer, auf der wir Positives und Negatives der bisherigen Zeit besprechen.“Außerdem sind die Betreuer nicht nur für die Kinder zuständig, sondern wechseln sich auch in verschiedenen Diensten ab, zum Beispiel in der Küche oder als Hausmeister.
Lisa Schmid ist seit 2001 beim Warapu dabei und leitet seit 2010 mit Dennis Müller das Ferienlager. „Klar ist es stressig, da wir vieles frühzeitig planen müssen und wir viel Verantwortung haben“, sagt die 28-jährige Ergotherapeutin. „Aber wenn ich sehe, wie sich die Kinder freuen und wie viel Spaß sie haben, sind Stress und Arbeit schnell vergessen.“
Der 25-jährige Florian Capaul ist seit neun Jahren als Betreuer dabei. Er leitet dieses Jahr mit zwei anderen Betreuern die jüngste Gruppe. „Ich bin sehr gerne mit den Kindern draußen im Wald und baue Lager“, erzählt er. „Ich finde es toll, dass die Kids hier Sachen machen können, die sie zu Hause vermutlich nicht so oft machen.“Draußen zu sein, Zeit in der Gruppe zu verbringen und neue Freundschaften schließen, das ist das Besondere an Warapu. Außerdem sind im Lager Handys verboten.
Für den Betreuer Florian Capaul steht aber auch der Teamgeist unter den Betreuern im Vordergrund. Das sei ein Grund, warum er schon so lange dabei ist: „Wir sind einfach wie ein riesiger Freundeskreis und treffen uns oft auch außerhalb vom Warapu, um gemeinsam etwas zu unternehmen.“
Außerdem finde er es toll, wie gut neue Betreuer integriert werden. Malena Funk ist dieses Jahr zum ersten Mal als Gruppenleiterin dabei: „Ich war als Kind immer im Warapu. Als meine Freunde gesagt haben, dass sie als Betreuer anfangen, habe ich mich ebenfalls beworben.“Zudem habe das Ferienlager dringend Helfer gesucht.
Die 17-Jährige möchte auch nächstes Jahr auf jeden Fall wieder dabei sein, wenn das Warapu-Team die blau-weißen Zelte auf dem Sportgelände des SVL aufschlägt und den Wald in ihren Besitz nimmt.