Schwäbische Zeitung (Biberach)
Waldseer erhalten Kulturlandschaftspreis
Stefanie Wolf und Alfons Kohlmeier-Wolf vermieten erfolgreich Ziegen zur Landschaftspflege
BAD WALDSEE/STUTTGART (sz) - Für ihr Konzept „Rent a Goiß“sind Stefanie Wolf und Alfons KohlmeierWolf aus Mittelurbach mit dem diesjährigen Kulturlandschaftspreis ausgezeichnet worden. 2011 hatten sie den Einfall, Ziegen zur Landschaftspflege zu vermieten und auf anderen Flächen einzusetzen. Mittlerweile sei aus der innovativen Idee eine gesuchte Marke geworden, geht aus der Pressemitteilung hervor.
Angefangen hat demnach alles mit einer Ziege als Kommunionsgeschenk: Daraus habe sich ein Herdbuchbetrieb mit 60 Mutterziegen entwickelt, der seit 30 Jahren die Landschaft um Mittelurbach präge. Tierhalter aus ganz Deutschland würden über die Internetseite Rat für ähnliche Konzepte suchen. Zugleich betreibe Familie Wolf mit ihrer eigenen Pflege- und Zuchttätigkeit sowie bei der Jugendarbeit Öffentlichkeitsarbeit in Sachen Landwirtschaft und zeige sich des Öfteren im Bauernhofmuseum Wolfegg.
Der vom Schwäbischen Heimatbund und dem Sparkassenverband Baden-Württemberg ausgelobte Preis würdigt zum 27. Mal den Einsatz zum Erhalt und zur Weiterentwicklung der Kulturlandschaften im württembergischen Landesteil. Insgesamt sechs Hauptpreise spannen sich von der Schäferei und Mutterkuhhaltung über die Offenhaltung wichtiger Landschaftsausschnitte und zur Pflege von Streuobstwiesen bis zur Köhlerei. Zudem wurden drei „Sonderpreise Kleindenkmale“(siehe Kasten) vergeben. Den Jugendpreis erhielt das Fichtenberger Osterferienprogramm, an dem jedes Jahr durchschnittlich 35 Kinder und Jugendliche teilnehmen. Unter anderem pflanzen sie Obstbäume, legen Nisthilfen an oder pflegen Biotope.
Alle Preisträger erhalten ein Preisgeld von 1500 Euro. Insgesamt beträgt die Preissumme 10 500 Euro, die von der Sparkassenstiftung Umweltschutz zur Verfügung gestellt wird. Überreicht werden die Auszeichnungen im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung am 9. Oktober in Sontheim/Brenz.