Schwäbische Zeitung (Biberach)
Weltoffen
„Die Terroristen wollten Angst verbreiten, Hass säen und Barcelona spalten“, sagt Ada Colau (Foto: AFP), Bürgermeisterin von Barcelona, nach dem Anschlag vom 17. August. „Das wird ihnen nicht gelingen. Wir werden unser friedliches Zusammenleben mit mehr Kraft als jemals zuvor verteidigen.“Eine Demonstration am kommenden Samstag soll den freiheitlichen Geist bekräftigen.
Ada Colau war eine der Heldinnen der Protestbewegung, die auf dem Höhepunkt der Wirtschaftskrise gegen Korruption und Selbstherrlichkeit der spanischen
Traditionsparteien entstand.
Früher demonstrierte
Colau auf der
Straße gegen soziale Ungerechtigkeiten. Rettete mit ihrer Selbsthilfeorganisation „Plattform der Hypotheken-Geschädigten“verarmte Krisenopfer. Seit zwei Jahren arbeitet sie als Bürgermeisterin daran, aus Barcelona eine humane und weltoffene Metropole zu formen.
Kaum im Amt, kürzte sie die Bezüge der hohen Verwaltungsangestellten, stutzte die Dienstwagenflotte und nutzt selber öffentliche Verkehrsmittel. Zugleich erhöhte sie die Ausgaben für soziale Projekte. Nun gibt es mehr Unterstützung für notleidende Familien und für Wohnungslose. Außerhalb Barcelonas erwarb sich Colau Respekt mit ihrer Flüchtlingsinitiative: Sie schlug vor, in Spanien ein Netz von „Städten der Zuflucht“zu gründen. Binnen weniger Tage schlossen sich über 50 spanische Kommunen dem an. Ralph Schulze