Schwäbische Zeitung (Biberach)
„Das hat uns 14 Tage lang Tag und Nacht beschäftigt“
NVBC-Verantwortliche blicken auf die Auswirkungen der Ertl-Insolvenz zurück und ziehen Zwischenbilanz
OCHSENHAUSEN - Hinter den Verantwortlichen der Nahverkehrsgesellschaft Biberach (NVBC) liegen turbulente Wochen. Die Firma ErtlReisen aus Ochsenhausen, ein Auftragnehmer der NVBC, kündigte ihre Fahrdienstleistungen zum 14. Juni und meldete kurz darauf Insolvenz an. Die NVBC musste gemeinsam mit den Unternehmen Bottenschein Reisen und Reinalter Reisen sowie Kooperationspartnern aus ganz Deutschland schnell reagieren, um den Buslinienverkehr fortführen zu können. NVBC-Geschäftsführer Achim Reinalter und Achim Merkle, leitender Verkehrsplaner der NVBC, blicken im Gespräch mit Tobias Rehm auf diese Mammutaufgabe zurück und geben eine Einschätzung, wie lange die NVBC noch für den Linienverkehr im Nahverkehrsraum Ochsenhausen zuständig ist.
Herr Reinalter, Herr Merkle, durch die Insolvenz von Ertl-Reisen fehlte Ihnen im Nahverkehrsraum Ochsenhausen vor zwei Monaten praktisch von heute auf morgen mehr als die Hälfte der Busse, inklusive Personal. Wie haben Sie auf diese Situation reagiert?
war eine Riesenaufgabe für uns.
Wie fällt ihre Zwischenbilanz nach den ersten zwei Monaten aus?
Reinalter: Wir sind mehr als zufrieden.
Merkle: Die NVBC, mit allen Mitarbeitern und Partnern hat sich als starke Einheit präsentiert. Wir sind froh, nachhaltige Lösungen gefunden und dabei den Qualitätsstandard gar gesteigert zu haben. Zahlreiche Bestätigungen erfuhren wir dabei von Fahrgästen und Schulen wie auch von Jürgen Fortenbacher von der TransportAkademie Oberschwaben.
Wie lang organisiert die NVBC noch den Linienverkehr im Nahverkehrsraum Ochsenhausen?
Reinalter: Auf jeden Fall bis Mitte Dezember. Wie es danach weitergeht, muss das Regierungspräsidium entscheiden.
Merkle: Hintergrund ist der, dass wir seit 2014 mit einstweiligen Erlaubnissen fahren, welche jeweils längstens ein halbes Jahr gelten. Wir gehen davon aus, dass wir den Buslinienverkehr im Sinne unserer Fahrgäste auch über Dezember hinaus fortführen.
Ist das in Ihrem Sinn?
Reinalter: Natürlich, hinter uns liegt viel Arbeit, dann darf es auch ein längerfristiges Projekt sein. Wenn wir vom Regierungspräsidium die Zusage für ein weiteres halbes Jahr erhalten, haben wir auch die Gelegenheit, ein paar Dinge zu überdenken, beispielsweise was die Unterstellmöglichkeiten der Busse anbelangt.