Schwäbische Zeitung (Biberach)
Programmierter Zufall
Rettet ein autonomes Fahrzeug immer seine Insassen, ohne Rücksicht auf andere Verkehrsteilnehmer? Fragen wie diese sind noch immer ungeklärt. Viele Leute sind sich unsicher mit der aufkommenden Technik und fragen sich: Ist es richtig, diesen Fahrzeugen so viel Macht zu geben und unser Leben in die Hände der neuen Technik zu legen?
Aufgabe der autonomen Fahrzeuge ist es, mehr Sicherheit in den Straßenverkehr zu bringen. Soll heißen, künftig gibt es weniger Tote beziehungsweise weniger Unfälle. Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Viele Fragen bleiben unbeantwortet.
Die Ethikkommission der Bundesregierung hat einige Richtlinien festgelegt, die das autonome Fahren einschränken und zur Sicherheit des alltäglichen Verkehrs beitragen sollen. Dennoch ziehen die Entscheidungen dieser Ethikkommission Fragen nach sich, zum Beispiel: Sind fünf Leben mehr wert als drei? Die Antwort muss „Nein!“lauten, denn kein Leben ist mehr wert als das andere. Die Fachleute behaupten, das autonome Fahrzeug würde in einer Notsituation immer nur nach dem Zufallsprinzip entscheiden. Will heißen: In der einen Situation fährt das Auto in die Fußgängergruppe, in der anderen wird das Steuer herumgerissen und notfalls das Auto gegen eine Mauer gelenkt, obwohl die Insassen dadurch gefährdet sind. Die Technik sei auf einem guten Weg, dennoch sei es schwierig, die Details zu programmieren.
Das autonome Fahren liegt in nicht allzu ferner Zukunft. Eines ist klar: Es bringt mehr Sicherheit in den Straßenverkehr, auch wenn es immer noch schwer fällt, der Technik zu vertrauen.