Schwäbische Zeitung (Biberach)
Wohl keine eigene Bushaltestelle für Baugebiet „Breite“
Größe der Grundstücke sorgt für Diskussion – Erschließung ab 2019 möglich
BIBERACH - Entgegen dem Wunsch des Rißegger Ortschaftsrats wird das neue Baugebiet „Breite III“in Rindenmoos wohl keine eigene Bushaltestelle sowie keine dritte Zufahrt erhalten. Die Mitglieder des Bauausschusses haben sich bei den Beratungen bezüglich des städtebaulichen Rahmenplans dagegen ausgesprochen. Darüber hinaus sorgte die Größe der Grundstücke für Diskussionen.
„Das neue Baugebiet in Rindenmoos ist eine wichtige Ergänzung zu Hauderboschen“, sagte Biberachs Baubürgermeister Christian Kuhlmann. In dem Rißegger Ortsteil sollen in drei Bauabschnitten insgesamt 96 Einfamilienhäuser und fünf Mehrfamilienhäuser entstehen, allesamt mit Sattel- beziehungsweise Zeltdächern. Der Bebauungsplan sieht zweigeschossige Einfamilienhäuser und dreigeschossige Mehrfamilienhäuser vor. „Wir wollen die kleinteilige Struktur von Rindenmoos weiterentwickeln“, sagte Kuhlmann in Bezug auf die Gestaltung des Gebiets. Carola Christ, Leiterin des Stadtplanungsamts, ergänzte: „Rindenmoos wird sich damit um ein Drittel vergrößern.“
Nach Angaben von Christ wünscht sich der Rißegger Ortschaftsrat, in dem der städtebauliche Rahmenplan Ende Oktober beraten wurde, eine dritte Zufahrt zum Baugebiet sowie eine Bushaltestelle in der nördlichen Rindenmooser Straße. Laut Rahmenplan soll die ÖPNV-Anbindung des neuen Wohngebiets ausschließlich über die bestehende Haltestelle im südlichen Teil der Rindenmooser Straße erfolgen.
Bei den Zufahrten ist folgende Lösung vorgesehen: Der erste und dritte Bauabschnitt ist von der Rindenmooser Straße im Norden, der zweite Abschnitt von der Rindenmooser Straße im Süden her erreichbar. „Zwei Zufahrten sind vollkommen ausreichend“, sagte Kuhlmann, auch mit Blick auf die Kosten: „Die Erschließungskosten für eine dritte Zufahrt müssten ebenfalls die Bewohner tragen.“Darüber hinaus könne er sich eine zeitgleiche Entwicklung des ersten und zweiten Bauabschnitts vorstellen: „Der Bedarf nach Bauplätzen ist sehr groß“. Dann hätte das Wohngebiet ohnehin zwei Zufahrten. Je nachdem wie das Bebauungsplanverfahren läuft, kann laut Sitzungsvorlage mit den Erschließungsarbeiten ab 2019 begonnen werden.
Kritik in Bezug auf die Größe der Grundstücke kam von der SPD und den Freien Wählern. „Für uns war auffallend, dass ein Baugebiet mit großen Grundstücken bis zu 700 Quadratmetern entstehen soll“, sagte Lutz Keil (SPD). Schließlich sei man nicht ewig mit Flächen gesegnet: „Das ist für eine Stadt wie Biberach nicht mehr zukunftsträchtig.“Magdalena Bopp (FW) sagte: „Es sollten zumindest ein paar kleinere Grundstücke angeboten werden.“Nicht mehr jede Familie habe den Anspruch, auch ein Gemüsebeet anzulegen.
Doppelhaus nicht so gefragt
Kuhlmann machte deutlich, dass es sich keineswegs um große Grundstück handelt. „Zwei Drittel der Grundstücke haben eine Größe zwischen 500 und 600 Quadratmetern“, sagte er. Das sei die unterste Kante, um ein frei stehendes Einfamilienhaus bauen zu können. Die Grundstücke entlang der Rindenmooser Straße seien mit etwa 700 Quadratmetern etwas großzügiger geschnitten, damit die Häuser etwas zurückgesetzt von der Straße entstehen können. „Hauderboschen und Talfeld haben uns gezeigt: Einfamilienhäuser sind am meisten nachgefragt“, sagte Kuhlmann in Bezug auf verdichtetes Bauen. „Die Menschen in Oberschwaben wollen kein Doppelhaus.“Befragungen hätten das ebenfalls ergeben. Deshalb sei das Baugebiet vor allem für Einfamilienhäuser gedacht. Endgültig beschließen wird den Rahmenplanen der Gemeinderat in seiner Novembersitzung.