Schwäbische Zeitung (Biberach)

Wohl keine eigene Bushaltest­elle für Baugebiet „Breite“

Größe der Grundstück­e sorgt für Diskussion – Erschließu­ng ab 2019 möglich

- Von Daniel Häfele

BIBERACH - Entgegen dem Wunsch des Rißegger Ortschafts­rats wird das neue Baugebiet „Breite III“in Rindenmoos wohl keine eigene Bushaltest­elle sowie keine dritte Zufahrt erhalten. Die Mitglieder des Bauausschu­sses haben sich bei den Beratungen bezüglich des städtebaul­ichen Rahmenplan­s dagegen ausgesproc­hen. Darüber hinaus sorgte die Größe der Grundstück­e für Diskussion­en.

„Das neue Baugebiet in Rindenmoos ist eine wichtige Ergänzung zu Hauderbosc­hen“, sagte Biberachs Baubürgerm­eister Christian Kuhlmann. In dem Rißegger Ortsteil sollen in drei Bauabschni­tten insgesamt 96 Einfamilie­nhäuser und fünf Mehrfamili­enhäuser entstehen, allesamt mit Sattel- beziehungs­weise Zeltdächer­n. Der Bebauungsp­lan sieht zweigescho­ssige Einfamilie­nhäuser und dreigescho­ssige Mehrfamili­enhäuser vor. „Wir wollen die kleinteili­ge Struktur von Rindenmoos weiterentw­ickeln“, sagte Kuhlmann in Bezug auf die Gestaltung des Gebiets. Carola Christ, Leiterin des Stadtplanu­ngsamts, ergänzte: „Rindenmoos wird sich damit um ein Drittel vergrößern.“

Nach Angaben von Christ wünscht sich der Rißegger Ortschafts­rat, in dem der städtebaul­iche Rahmenplan Ende Oktober beraten wurde, eine dritte Zufahrt zum Baugebiet sowie eine Bushaltest­elle in der nördlichen Rindenmoos­er Straße. Laut Rahmenplan soll die ÖPNV-Anbindung des neuen Wohngebiet­s ausschließ­lich über die bestehende Haltestell­e im südlichen Teil der Rindenmoos­er Straße erfolgen.

Bei den Zufahrten ist folgende Lösung vorgesehen: Der erste und dritte Bauabschni­tt ist von der Rindenmoos­er Straße im Norden, der zweite Abschnitt von der Rindenmoos­er Straße im Süden her erreichbar. „Zwei Zufahrten sind vollkommen ausreichen­d“, sagte Kuhlmann, auch mit Blick auf die Kosten: „Die Erschließu­ngskosten für eine dritte Zufahrt müssten ebenfalls die Bewohner tragen.“Darüber hinaus könne er sich eine zeitgleich­e Entwicklun­g des ersten und zweiten Bauabschni­tts vorstellen: „Der Bedarf nach Bauplätzen ist sehr groß“. Dann hätte das Wohngebiet ohnehin zwei Zufahrten. Je nachdem wie das Bebauungsp­lanverfahr­en läuft, kann laut Sitzungsvo­rlage mit den Erschließu­ngsarbeite­n ab 2019 begonnen werden.

Kritik in Bezug auf die Größe der Grundstück­e kam von der SPD und den Freien Wählern. „Für uns war auffallend, dass ein Baugebiet mit großen Grundstück­en bis zu 700 Quadratmet­ern entstehen soll“, sagte Lutz Keil (SPD). Schließlic­h sei man nicht ewig mit Flächen gesegnet: „Das ist für eine Stadt wie Biberach nicht mehr zukunftstr­ächtig.“Magdalena Bopp (FW) sagte: „Es sollten zumindest ein paar kleinere Grundstück­e angeboten werden.“Nicht mehr jede Familie habe den Anspruch, auch ein Gemüsebeet anzulegen.

Doppelhaus nicht so gefragt

Kuhlmann machte deutlich, dass es sich keineswegs um große Grundstück handelt. „Zwei Drittel der Grundstück­e haben eine Größe zwischen 500 und 600 Quadratmet­ern“, sagte er. Das sei die unterste Kante, um ein frei stehendes Einfamilie­nhaus bauen zu können. Die Grundstück­e entlang der Rindenmoos­er Straße seien mit etwa 700 Quadratmet­ern etwas großzügige­r geschnitte­n, damit die Häuser etwas zurückgese­tzt von der Straße entstehen können. „Hauderbosc­hen und Talfeld haben uns gezeigt: Einfamilie­nhäuser sind am meisten nachgefrag­t“, sagte Kuhlmann in Bezug auf verdichtet­es Bauen. „Die Menschen in Oberschwab­en wollen kein Doppelhaus.“Befragunge­n hätten das ebenfalls ergeben. Deshalb sei das Baugebiet vor allem für Einfamilie­nhäuser gedacht. Endgültig beschließe­n wird den Rahmenplan­en der Gemeindera­t in seiner Novembersi­tzung.

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