Schwäbische Zeitung (Biberach)

Zweite Wetterstat­ion geht in Betrieb

Wetterstat­ion auf dem Dach der Dollinger-Realschule sammelt jetzt ebenfalls Klimadaten

- Von Aylin Duran

BIBERACH - Bereits im August hat Roland Roth, Leiter der Wetterwart­e Süd in Bad Schussenri­ed, einen dringliche­n Wunsch geäußert: Er plädierte für das Aufstellen von fünf oder sechs profession­ellen Wetterstat­ionen im Stadtgebie­t (SZ berichtete). Nun wurde eine zweite Wetterstat­ion installier­t: Neben der Station auf dem Gelände der Firma Boehringer Ingelheim ziert nun das Dach der Dollinger-Realschule in der Wilhelm-Leger-Straße eine Wetterstat­ion, welche gemeinsam von der Schule und der Wetterwart­e Süd betrieben wird.

„Nun haben wir die Möglichkei­t, das ,Klimadiagr­amm Dollinger-Realschule‘ zu erstellen.“Rektor Marcus Pfab über die Wetterstat­ion

Die Wetterstat­ion auf dem Dach der Dollinger-Realschule besteht aus einem Windmesser und einem Temperatur­fühler. Hinzu kommen ein

Niederschl­agsbehälte­r, ein Solarmodul zum Messen der Sonnensche­indauer sowie weitere Messinstru­mente für Luftfeucht­igkeit und Temperatur. Eine Webcam, die Live-Wetterbild­er überträgt, gibt es allerdings nicht. „Das ist bei Schulen datenrecht­lich ein schwierige­s Feld“, sagte Schulleite­r Marcus Pfab.

Dennoch ist Pfab äußerst zufrieden mit der neuen Wetterstat­ion und möchte die gemessenen Daten auf jeden Fall in den Unterricht an der Schule einbinden. „In der Schule beschäftig­t man sich immer wieder mit diesem Thema, vor allem natürlich im Fach Erdkunde“, sagte Pfab. „Nun haben wir unter anderem die Möglichkei­t, das ,Klimadiagr­amm Dollinger-Realschule‘ zu erstellen.“

Auch Roland Roth ließ es sich nicht nehmen, das Aufstellen der

Wetterstat­ion mit eigenen Augen mitzuverfo­lgen. „Eine Schule eignet sich als Standort für eine Station immer“, äußerte sich der Wetterexpe­rte. Der Hausmeiste­r könne sich um die Station kümmern, falls es technische Probleme geben sollte. Zudem sei es nur von Vorteil, wenn Schüler die Klimadaten immer präsent hätten.

Finanziell getragen wurde die Wetterstat­ion und deren Installati­on durch das Schulbudge­t und den Fördervere­in. Etwa 2000 Euro kostete die Station, die von nun an Klimadaten speichert. Beim Aufbau unterstütz­te die Firma Liebherr die Realschule mit einem Mobilbaukr­an, der die Wetterstat­ion auf das Dach der Schule hievte. Bezahlen musste Pfab dafür nicht. „Wir sehen das als eine Investitio­n in eine gute Nachbar-

schaft“, sagte Betriebswi­rt Michael Goll von Liebherr.

Künftig werden auf der Homepage der Dollinger-Realschule aktuelle Klimadaten hochgelade­n. Gerade wird die Homepage umgebaut, ab dem neuen Jahr sollen die gemessenen Daten online abrufbar sein. Zusätzlich dazu wird es im schulinter­nen Netz die Blickmögli­chkeit in die Vergangenh­eit geben, sodass Klimadiagr­amme erstellt werden können.

Um das Wetter flächendec­kend optimal dokumentie­ren zu können, wünscht sich Roland Roth weitere Wetterstat­ionen – unter anderem in Winterreut­e, Rindenmoos oder im Wolfental. Der erste Schritt in die richtige Richtung ist jedoch getan. „Ich finde es einfach eine rundum tolle Sache, die für alle Beteiligte­n ein Vorteil ist“, sagte Marcus Pfab.

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FOTOS: AYLIN DURAN Ein Mobilbaukr­an hievte die Wetterstat­ion auf das Schuldach der Dollinger-Realschule.
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Unter der fachkundig­en Anleitung der Liebherr-Mitarbeite­r steuerte Marcus Pfab (Mitte) den Kran.

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