Schwäbische Zeitung (Biberach)
Kolpingsfamilie startet Weihnachtsaktion
Erlöse von „Biber helfen Biber“gehen dieses Jahr an das Ulrika-Nisch-Haus
BIBERACH - Jedes Jahr im Advent startet die Kolpingsfamilie Biberach ihre Weihnachtsaktion „Biber helfen Biber“– dieses Jahr unter dem Leitspruch „Ja zum Leben – Ja zum Kind“. Mit dem Erlös aus dem Verkauf von Weihnachtsgebäck, hausgemachten Marmeladen, Strickwaren und kleinen Geschenkartikeln soll das Ulrika-Nisch-Haus in Mittelbiberach unterstützt werden. Dort finden werdende Mütter, die Hilfe suchen, ein neues Zuhause.
„Die erste Frau zog im Jahr 2000 in das Ulrika-Nisch-Haus ein“, sagt Peter Lämmle, Vorsitzender der Ulrika-Nisch-Stiftung, die das Haus für junge Mütter in Schwangerschaftskonflikten trägt und unterhält. Er war zusammen mit Fine Pfleghar zur Kolpingsfamilie in den Martinskeller gekommen, um das besondere Haus in Mittelbiberach vorzustellen. Dieses steht, wie er betont, grundsätzlich für alle Frauen offen, unabhängig von der Konfession. Über eine Aufnahme werde jeweils im Vorstand beraten und entschieden.
Individuelle Betreuung
Peter Lämmle geht im Verlauf seines Vortrags auch auf die Finanzierung des Ulrika-Nisch-Hauses ein und erklärt, dass vor allem die Personalkosten für die pädagogischen Fachkräfte über Spenden finanziert werden müssten. Er verspricht: „Jeder gespendete Euro kommt zu 100 Prozent bei den Frauen und ihren Kindern an. Wir vom Vorstand arbeiten alle ehrenamtlich.“Wie das konkret aussieht, beschreibt Fine Pfleghar, die zusammen mit Pater Alfred Tönnis und Peter Lämmle den Stiftungsvorstand bildet. Sie spricht über die monatlichen Arbeitstreffen des Vorstands. Wichtig sei der Stiftung, dass jede Frau individuell betreut werden könne und genau die Unterstützung bekomme, die sie benötige. Der Einsatz von Fachkräften müsse deshalb
entsprechend geplant werden. „Wir sind mit anderen Sozialträgern vernetzt und kooperieren zum Beispiel mit der Caritas und dem Jugendamt“, erläutert Fine Pfleghar. Weiter sagt sie: „Seit Juni 2000 konnten 58 Frauen aufgenommen werden. 52 Kinder
sind auf die Welt gekommen.“Jede Frau dürfe solange im Ulrika-NischHaus bleiben, bis ihre persönliche Situation gefestigt sei. Das könnten Wochen, Monate oder auch ein bis zwei Jahre sein.
Diese Arbeit zum Schutz des werdenden
Lebens ist bei der Kolpingsfamilie Biberach auf offene Ohren und Herzen gestoßen. „Mütter, die sich in schwieriger Situation für ihr Kind entscheiden, brauchen eine Perspektive“, sagt Hermann Albrecht, der örtliche Kolpingsvorsitzende. Ziel der diesjährigen Weihnachtsaktion sei es, das „Ja zum Kind“zu unterstützen und zu fördern. Nicht umsonst habe schon Adolph Kolping gesagt „Einem Kind erweist man niemals eine Wohltat umsonst, und jede Freude, die man ihm macht, fällt auf einen dankbaren Boden.“
Hermann Albrecht ist sich sicher, dass jeder Euro, der in die Stiftung Ulrika-Nisch investiert wird, Wirkung zeige. Er sieht im Ulrika-NischHaus eine „gelungene Einrichtung, die das Ja zum Kind auch in schwieriger Lage ermöglicht“.