Schwäbische Zeitung (Biberach)
Perfektion am Reck
Nikolausturnen der TG Biberach begeistert aufs Neue
BIBERACH - Gut 400 Teilnehmer haben beim traditionellen Nikolausturnen der TG Biberach am Samstagnachmittag die Zuschauer in der gut besuchten Wilhelm-Leger-Halle unterhalten, amüsiert und phasenweise auch begeistert.
Der Nikolaus, der in diesem Jahr offensichtlich wegen der großen Neugier auf die Geschenke vor dem offiziellen Ende der Veranstaltung die Halle betrat, hatte gut Lachen. Die zahlenmäßig größte Abteilung der TG Biberach hatte dem Publikum wieder einmal ein breites Spektrum aus Turnen, Gymnastik, Tanz und Akrobatik geboten. Insgesamt 19 Gruppen zeigten ihr Können in der Halle, organisiert von Silke Zeh und Isabel Himmler. All das eben, was Turnen ausmacht, nicht nur in der TG Biberach.
Männerriege überzeugt
Höhepunkt diesmal war nicht die Anmut und Grazie der vielen Tänzerinnen, sondern das Turnen der Männerriege der TG Biberach am Reck. Ausgerechnet an dem Tag, als Olympiasieger Fabian Hambüchen ein paar hundert Kilometer nördlich seinen Rücktritt vom aktiven Sport verkündete, wurde am Königsgerät im Männerturnen großer Sport geboten: Riesenfelgen, Übergreifen, Grätschen und perfekte Abgänge. Da bekamen sogar diejenigen, denen im Schulturnen schon der Angstschweiß ausbricht, große Augen. So schön kann Turnen in Perfektion sein.
Im kommenden Jahr ab März wird die Riege wieder um Punkte turnen. Moderator Manuel Schindler, der seine Sache in Vertretung der verhinderten Isabel Himmler sehr professionell erledigte, lud die Zuschauer dazu ein, die TG dabei zu unterstützen. Als Zuschauer.
Wer es mehr mit Sporttreibern selbst zu tun hat und das vor allem im Kindesalter oder leicht darüber, bekam viele Anregungen an diesem Nachmittag. Seilspringer, was hier Rope-Skipping heißt, oder Trampolinturner können ebenso immer Nachwuchs brauchen wie die Tanzgruppen von drei bis 25 Jahren oder eben die Turner und Turnerinnen in allen Kategorien. Spaß und ein wenig Talent sind mitzubringen.
Und da war noch Geli Pfister. Die Frau hat immer noch Power. Gemeinsam mit ihrer Tochter Nicole brachte sie sieben Gruppen an den Start des Nikolausturnens und schaffte es sogar, vier davon bei einem gemeinsamen Auftritt zu vereinen. „Das werden wir hoffentlich nicht zum letzten Mal gesehen haben“, lobte Manuel Schindler die jahrelange Arbeit von Geli Pfister, die ein Paradebeispiel für das Ehrenamt in der TG Biberach ist. Für das, was auch Vereinschef Hans-Peter Beer nicht müde wird, immer wieder zu betonen: Ohne das Ehrenamt wäre eine solche Veranstaltung und ein solcher Verein gar nicht denkbar.
Genau das hatte wohl auch der Nikolaus im Sinn, als er endlich nach zwei Stunden abwechslungsreichen Programms das Warten der Kinder beendete und die kleinen Geschenke verteilte.