Schwäbische Zeitung (Biberach)
Tennis-DM: Hohe Qualität in der Breite
Die deutschen Tennis-Meisterschaften beginnen am Sonntag in Biberach.
BIBERACH - Mit den Qualifikationsspielen am kommenden Sonntag beginnen auf der Anlage des Württembergischen Tennisbunds (WTB) im Biberacher Hühnerfeld die 46. Deutschen Tennismeisterschaften. Biberach ist bereits zum neunten Mal Austragungsort. Gespielt wird bei den Damen und Herren mit einem 24erFeld. Die Finalspiele werden eine Woche später am Sonntag, 17. Dezember, ausgetragen.
Der Deutsche Tennisbund hat auch in diesem Jahr wieder dem WTB das Vertrauen geschenkt und die Ausrichtung dem Team von Turnierdirektor Rolf Schmid übertragen. Der mittlerweile 70-Jährige pensionierte Rektor managt seit 15 Jahren große Tennisturniere in Biberach, will diesen Job im nächsten Jahr aber an den Nagel hängen. „Ich freue mich darauf, dass ich dann um diese Jahreszeit auch ein paar freie Tage haben werde.“Die Nachfolge ist mit Stefan Hofherr auch schon geregelt. So geht Schmid mit gewohnt vollem Elan an die Aufgabe heran und freut sich in diesem Jahr über das Teilnehmerfeld: „Ich denke schon, dass wir vor allem in der Breite den Zuschauern hohe Qualität und spannende Spiel bieten können.“Das gelte für die Damen wie für die Herren.
Bei den Herren steht Maximilian Marterer an eins auf der Setzliste, der im Bundesstützpunkt in Oberhaching bei München unter DavisCup-Chef Michael Kohlmann trainiert und schon im vergangenen Jahr im Endspiel gegen Altmeister Michael Berrer stand, der anschließend seine aktive Karriere beendete. „Maxi hat in diesem Jahr auf jeden Fall gute Chancen, das Turnier zu gewinnen, aber auch die Folgenden der Setzliste wie Yannick Hanfmann aus Weinheim, Yannick Maden aus Stuttgart und Daniel Masur aus Versmold können den Titel holen“, sagt Kohlmann, der während der Woche einen genauen Blick auf den Nachwuchs im deutschen Tennis werfen will, ehe es kurz nach Weihnachten zu den Vorbereitungen auf die Australian Open in Melbourne im Januar und das Davis-Cup-Match gegen Australien in Brisbane im Februar geht.
Titelverteidigerin fehlt
Auch bei den Frauen ist die Titelverteidigerin nicht am Start. „Carina Witthöft hat aufgrund der sehr positiven Entwicklung in diesem Jahr eine andere Planung“, bedauert Rolf Schmid die Absage der Hamburgerin, die sich mit Training auf die Turniere in Australien vorbereiten will. Enttäuscht ist Schmid, dass Annika Beck und Anna-Lena Friedsam in diesem Jahr nicht nach Biberach kommen. Beide Spielerinnen haben das Turnier schon gewonnen. „Ich hätte mich gefreut, wenn beide nach einem etwas schwächeren Jahr wieder in Biberach gespielt hätten.“Dennoch kann sich das Feld bei den Damen sehen lassen. Ganz oben auf der Setzliste steht Tamara Korpatsch, ebenfalls aus Hamburg, die im Vorjahr im Achtelfinale ausgeschieden war, aber unter anderem auch die Knoll Open in Bad Saulgau gewonnen hat. Dahinter folgt Anna Zaja aus Mengen, die für die Waldau in Stuttgart spielt, aber quasi noch ein Heimspiel im Hühnerfeld hat. Dazu kommen Antonia Lottner, die deutsche Meisterin von 2014 in Biberach und Katharina Hobgarski, die in den vergangenen Jahren immer mindestens im Viertelfinale der Meisterschaften stand. Und nicht zu vergessen Dinah Pfizenmaier. Auf Anraten von Barbara Rittner, dem Head of Tennis bei den Frauen, wurde die Meisterin von 2011 mit einer Wildcard ausgestattet und muss nicht in die Qualifikation. Pfizenmaier hat eine lange Strecke von Verletzungen hinter sich.
Rund 120 000 Euro hoch ist der Etat, den Rolf Schmid für die Titelkämpfe zur Verfügung hat. Davon geht der Löwenanteil für Preisgelder und vor allem Hotelkosten drauf. Zehn Prozent werden wieder durch Eintrittsgelder eingespielt, den Rest übernehmen Sponsoren, allen voran die Kreissparkasse Biberach. Mit gut 5000 Zuschauern rechnet Rolf Schmid auch in diesem Jahr, „weil wir einfach gutes Tennis bieten“. Ab Freitag, 15. Dezember, wird in der WTB-Halle auch wieder eine große Zuschauertribüne aufgebaut, sodass Center-Court-Atmosphäre entsteht und rund 1100 Zuschauer die Spiele bis zu den Finals verfolgen können.
Ein Video gibt es unter: www.schwäbische.de/ tennis-dm-pk-2017