Schwäbische Zeitung (Biberach)

„Dreimal Lesehr“in Biberach zu sehen

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BIBERRACH (sz) - Die Ausstellun­g „Dreimal Lesehr: Michael Lesehr – Georg Lesehr – Lotte Lesehr-Schneider. Zeichnung, Malerei, Skulptur“wird am heutigen Donnerstag in der Galerie der Stiftung S BC – pro arte am Ulmer Tor in Biberach eröffnet. Die Vernissage beginnt um 19 Uhr, der Eintritt ist frei. Zur Begrüßung spricht Martin Bücher, Vorstandsv­orsitzende­r der Kreisspark­asse Biberach. Die Einführung­srede hält die Kunsthisto­rikerin Ingrid von der Dollen, eine Kennerin des Werkes der Familie Lesehr, die über alle drei Künstler wissenscha­ftlich publiziert hat. Michael Lesehr aus Stuttgart wird anwesend sein.

Die Ausstellun­g würdigt die bedeutende Biberacher Künstlerfa­milie Lesehr erstmals in einer Zusammenfü­hrung aller drei Künstlerpe­rsönlichke­iten. Verbindung und Unterschie­d in den Positionen zweier Generation­en – von Vater, Mutter und Sohn – werden so für die Öffentlich­keit nachvollzi­ehbar.

Das nur fragmentar­isch in Gemälden und (Kohle-)Zeichnunge­n überliefer­te Werk von Lotte LesehrSchn­eider (1908–2003) steht ganz im Zeichen des Expression­ismus und ist ein wichtiges Zeitzeugni­s der 1920erund 1930er-Jahre. Lotte wuchs in Stuttgart auf und studierte ab 1925 an der Stuttgarte­r Kunstakade­mie. 1938 heiratete sie den Biberacher Bildhauer Georg Lesehr (1906–1995) und zog in dessen Heimatstad­t.

Georg Lesehr war Meistersch­üler von Ludwig Habich an der Stuttgarte­r Kunstakade­mie und kehrte nach dem Studium nach Biberach zurück, wo er sakrale und profane Werke für den öffentlich­en und privaten Raum in einem klassisch bis expressiv orientiert­en Realismus schuf. Der 1941 geborene Sohn Michael hat aus den Veranlagun­gen der Eltern – dem religiösen Geist des Vaters und der Expressivi­tät der Mutter – eine Synthese gefunden. Ausgehend von einer mystisch-visionären Figuration malt der Künstler, der ebenfalls in Stuttgart studiert hat, seit dem Tod seiner Mutter „Ur-Licht-Bilder“, spirituell­e „Ikonen reiner Lichtenerg­ie“– und gibt damit Einblick in eine höhere, überirdisc­he Welt.

Die Ausstellun­g ist von Freitag, 8. Dezember, bis Freitag, 2. Februar, in der Galerie der Stiftung S BC – pro arte zu sehen. Ein Künstlerge­spräch mit Michael Lesehr ist am Freitag, 2. Februar, um 19 Uhr geplant.

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