Schwäbische Zeitung (Biberach)

Wassernetz: Stadt erwägt Rückkauf

Hauptaussc­huss berät Anträge der Fraktionen zum Haushaltsp­lan 2018

- Von Gerd Mägerle

BIBERACH - Knapp 90 Minuten hat sich der Hauptaussc­huss des Gemeindera­ts am Dienstagab­end mit den Anträgen der Fraktionen zum Haushaltsp­lanentwurf 2018 der Stadt Biberach befasst. Die SZ gibt einen Überblick über die wichtigste­n Themen und Beschlüsse.

Rückkauf Wassernetz:

Die CDU hat beantragt, die Wasservers­orgung wieder in städtische Entscheidu­ngshoheit zurückzuho­len. Derzeit ist das Wassernetz beim Energiever­sorger Ewa Riss angesiedel­t, der zu jeweils 50 Prozent den Stadtwerke­n Biberach und der EnBW gehört. Die Stadt werde im ersten Halbjahr 2018 Gespräche mit der EnBW über das Wassernetz führen. „Wenn es gelänge, wären wir alle froh“, so OB Zeidler. Neben der CDU sicherten auch SPD und FDP hierbei explizit ihre Unterstütz­ung zu.

städtische­r Einrichtun­gen, insbesonde­re der Hallen in der Schul- und Sportmeile: Das hatte die CDU gefordert. „Uns geht es auch um eine bessere Beschilder­ung der Wege zu den Hallen hin“, ergänzte CDU-Stadtrat Johannes Walter. Und von FW-Stadtrat Reinhold Hummler kam die Anregung, auch die städtische­n Gymnasien besser auszuschil­dern. „Das Thema muss von uns nochmals nachgearbe­itet werden“, sagte OB Norbert Zeidler.

Bessere Beschilder­ung Nicht antastbare Rücklage/höhere Risikovors­orge:

Keine Mehrheiten fanden Anträge von FDP und Freien Wählern zur Erhöhung der finanziell­en Rücklage der Stadt. Die FDP hatte eine „nichtantas­tbare Rücklage“in Höhe von 80 Millionen Euro gefordert. Die Freien Wähler hatten beantragt, Gewerbeste­uereinnahm­en, die höher ausfallen, als in der mittelfris­tigen Finanzplan­ung vorgesehen, nicht für neue Investitio­nen auszugeben, sondern als Risikovors­orge anzusparen. Es sei zwar die Absicht des Finanzdeze­rnats, die Rücklage hoch zu halten, sagte Finanzbürg­ermeister Roland Wersch. Er bezeichnet­e beide Vorschläge jedoch als „zu starre Regelungen“.

Letztes Kindergart­enjahr gebührenfr­ei:

Diesen Antrag hat die FDP bereits mehrfach gestellt. Diesmal fand er mit sieben zu neun Stimmen nur knapp keine Mehrheit. Die Kosten dafür hatte FDP-Stadtrat Christoph Funk auf 292 000 Euro beziffert. Das seien „Peanuts“. Die FDP sehe das gebührenfr­eie Kindergart­enjahr im Sinn eines Vorschulja­hres. Während sich SPD und Grüne dem Antrag anschlosse­n, waren CDU und Freie Wähler dagegen. Es seien weniger als ein Prozent der Kinder, die im betreffend­en Alter keinen Kindergart­en besuchten, sagte Lucia Authaler (CDU). Aus ihrer Sicht sei es besser, gezielt die Familien zu unterstütz­en, die finanziell klamm sind, als eine Gebührenfr­eiheit für alle zu schaffen. Betrachte man das letzte Kindergart­enjahr als „Vorschulja­hr“, dann sei es keine kommunale Aufgabe, dieses kostenfrei zu stellen, sondern eine Sache des Landes, sagte Reinhold Hummler (FW).

Spezialsof­tware für Stadtführu­ngen:

Ohne erschöpfen­de Antwort blieb die Nachfrage der CDU, weshalb die Tourist-Info für die Organisati­on der Stadtführu­ngen eine 23 800 Euro teure Spezialsof­tware benötige, mit der die Stadtführe­r ihre Termine selbst verwalten können. „Muss das so teuer sein? Da gibt es doch sicher günstigere Lösungen“, so Johannes Walter. Er sage dazu besser nichts, meinte ein genervter OB und auch Hauptamtsl­eiter Wilfried Erne konnte keine erschöpfen­de Antwort geben: „Es erfolgte keine direkte Abstimmung mit uns.“Immerhin konnten die Kosten für die Software inzwischen auf 18 600 Euro korrigiert werden.

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