Schwäbische Zeitung (Biberach)

„Ein guter Ausgleich zum Alltag“

Stella Winter von der Taekwondo-Abteilung der TG Biberach ist SZ-Sportlerin des Monats Oktober

- Von Maike Woydt

BIBERACH - Mit 45 Prozent der Stimmen in der Online-Abstimmung ist Stella Winter aus Biberach zur SZSportler­in des Monats Oktober gewählt worden. Die 15-Jährige trainiert sieben Mal pro Woche bei der TG Biberach in der Abteilung Taekwondo.

Um 19 Uhr startet für den Nachwuchs an diesem Mittwoch das Training. Auch Stella Winter hat bereits ihren Taekwondo-Anzug angezogen und wärmt sich in der Sporthalle des Pestalozzi-Gymnasiums auf. Mit den anderen Kindern und Jugendlich­en spielt sie Kettenfang­en, macht den Hampelmann oder springt auf der Stelle.

Dann ruft Trainer Kai Penteker die Sportler zusammen. Immer zu zweit stellen sie sich gegenüber auf. „Bald stehen die Prüfungen an, dafür trainieren wir jetzt“, sagt Kai Penteker. Für Stella Winter sei die Gürtelprüf­ung zum schwarzen Gürtel erst im Frühjahr. Um fit zu bleiben, trainiert sie aber trotzdem mit.

Seit rund fünf Jahren betreibt Stella Winter den koreanisch­en Kampfsport Taekwondo. „Meine Freunde haben damals angefangen und mich hat das dann auch interessie­rt“, erklärt die 15-Jährige. Seitdem hat sie sich stetig verbessert und hart trainiert. „Gerade am Anfang musste sie einige Niederlage­n einstecken“, sagt Kai Penteker. Daraus sei sie aber noch stärker hervorgega­ngen. „Für mich ist Taekwondo ein guter Ausgleich zum Alltag“, sagt Stella Winter.

Gold in Dortmund

Im Oktober kommt dann nach vier Landesmeis­tertiteln bundesweit der erste große Erfolg: Stella Winter holt bei den Internatio­nal Masters NRW in Dortmund in der Jugendklas­se bis 63 Kilogramm die Goldmedail­le. „Ich konnte es am Anfang nicht glauben und dachte immer, das kann nicht passieren“, sagt Stella Winter. „Es fühlte sich richtig genial an, die Medaille entgegenzu­nehmen.“Ihre Eltern hätten sich ebenso riesig gefreut. Für die Zukunft wolle sie noch eine Platzierun­g bei der Deutschen Meistersch­aft und Punkte für die Weltrangli­ste holen, so Winter. Dafür muss sie bei einem internatio­nalen Ranglisten­turnier auf dem Treppchen stehen.

Erfahrung bei diesen Wettkämpfe­n hat Winter bereits gesammelt. In diesem Jahr hat sie unter anderem schon in Luxemburg, im belgischen Lommel und in der kroatische­n Hauptstadt Zagreb gekämpft. Der große Wurf war bei diesen Turnieren noch nicht dabei. Wobei sie sich im Kampf gegen die Europameis­terin und WM-Teilnehmer­in Nadica Bozanic aus Serbien gut geschlagen hat. Bei dem Weltrangli­stenturnie­r in Luxemburg konnte sie sogar die ersten Treffer landen. In diesem Jahr hat Stella Winter an 20 größeren Wettkämpfe­n teilgenomm­en.

Berufswuns­ch Ärztin

Neben dem Taekwondo spielt Stella Winter leidenscha­ftlich gerne Klavier. Sie besucht die zehnte Klasse des Pestalozzi-Gymnasiums. Ihre schulische­n Leistungen sind sehr gut. Das vergangene Schuljahr habe sie mit einem Schnitt von 1,5 abgeschlos­sen. „Ich möchte später mal Ärztin werden, oder wenn es sich ergibt, Profisport­lerin“, sagt die 15-Jährige. Zum Training gehe sie gerne. „Das Training ist inzwischen zur Gewohnheit geworden“, sagt Stella Winter.

Deshalb störe sie es auch nicht, wenn sich ihre Freunde treffen, und sie nicht dabei sein kann. Manchmal habe sie Tage, da habe sie nur wenig Lust morgens um 3.30 Uhr für Wettkämpfe aufzustehe­n, aber wenn es dann soweit ist, freue sie sich nur darauf.

Beim Erwachsene­ntraining ab 20 Uhr ist Stella Winter ebenfalls am Start. Unter wettkampfä­hnlichen Bedingunge­n trainiert sie mit ihrer Partnerin Viktoria Ribitsch. Beide tragen Kopfschutz und die Westen in den Farben rot und blau.

Immer wieder umkreisen sie sich. Versuchen, mit dem Fuß einen Treffer auf der Weste der Gegnerin zu landen. Dann gelingt Stella Winter ein gedrehter Tritt und sie schreit kurz auf.

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FOTO: MAIKE WOYDT Stella Winter (rechts) trainiert sieben Mal pro Woche Taekwondo.
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FOTO: PRIVAT Stella Winter

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