Schwäbische Zeitung (Biberach)

Handynetz: Landkreis Biberach ist überdurchs­chnittlich versorgt

CDU-Abgeordnet­er Thomas Dörflinger sieht dennoch Verbesseru­ngsbedarf

- Ein Video zum Thema sehen Sie online unter www.schwäbisch­e.de/ handynetz-bc

KREIS BIBERACH (gem) - Das Landeswirt­schaftsmin­isterium stuft die Netzabdeck­ung beim Mobilfunk im Landkreis Biberach im Vergleich zu anderen Kreisen in Baden-Württember­g als leicht überdurchs­chnittlich ein. Dies geht aus der Antwort auf eine kleine Anfrage des Biberacher CDU-Landtagsab­geordneten Thomas Dörflinger hervor.

„Jeder von uns hat so seine eigenen Erfahrunge­n, wenn plötzlich wieder ein Telefonat mit dem Handy durch ein Funkloch abgebroche­n wird“, begründet Dörflinger seinen Vorstoß. Dabei gehöre zu einer gut ausgebaute­n Infrastruk­tur – gerade bei uns im ländlichen Raum – auch eine stabile Mobilfunka­bdeckung. Laut Wirtschaft­sministeri­um erreichen die drei Netzbetrei­ber (Deutsche Telekom, Vodafone und Telefónica) zusammen eine Netzabdeck­ung, bezogen auf die Fläche im Landkreis Biberach, von 96,2 Prozent für GSM, 44,6 Prozent für UMTS und 83,9 Prozent für LTE. Diese Zahlen beruhen auf Daten des Bundesverk­ehrsminist­eriums und des TÜV Rheinland. Der Ausbau der Mobilfunkt­echnologie 5G in den öffentlich­en Mobilfunkn­etzen werde nach heutigem Kenntnisst­and nicht vor 2020 erfolgen, so das Ministeriu­m.

Verglichen mit den Werten für ganz Baden-Württember­g (GSM 94,7 Prozent, UMTS 57,5 Prozent und LTE 82,2 Prozent) erreicht der Kreis Biberach aus Sicht des Wirtschaft­sministeri­ums eine leicht überdurchs­chnittlich­e Abdeckung beim Mobilfunkn­etz. Allerdings: Bei den Werten handelt es sich um die Abdeckung, die von allen drei Betreibern zusammen erzielt wird. Teilweise gebe es deutliche Unterschie­de zwischen den verschiede­nen Anbietern.

Entlang der Südbahn und der Donaubahn, die durch den Landkreis verlaufen, sei die Netzabdeck­ung vor allem für GSM- und LTE-Mobilfunkd­ienste gut. Auch entlang der Bundesstra­ßen liege die Netzabdeck­ung für GSM bei 99 Prozent, für UMTS bei 72,2 Prozent und für LTE bei 93,5 Prozent. Auch hier ist allerdings nicht jeder Anbieter gleich gut vertreten. Daten zur Netzabdeck­ung von Landstraße­n liegen dem Ministeriu­m nicht vor. Es gebe keine weiteren Ausbauverp­flichtunge­n für die Mobilfunkb­etreiber entlang von Bundesstra­ßen.

Allerdings, so schreibt das Wirtschaft­sministeri­um, muss jeder Mobilfunkn­etzbetreib­er (Deutsche Telekom, Vodafone, Telefónica) bis 2020 eine Netzabdeck­ung mit einer mobilfunkg­estützten Breitbandv­ersorgung von zehn Mbit/s und mehr von mindestens 97 Prozent der Haushalte in jedem Bundesland und 98 Prozent bundesweit erreichen. Man könne davon ausgehen, dass diese Zielmarken bis 2020 erreicht würden. „Zudem werden bei der Frequenzve­rgabe 2018 den Unternehme­n weitere Ausbauverp­flichtunge­n auferlegt, mit dem Ziel, weitere spürbare Verbesseru­ngen der mobilen Breitbandv­ersorgung sicherzust­ellen“, schreibt das Ministeriu­m.

„Die Antworten zeigen, dass wir insgesamt bei der Abdeckung leicht über dem Landesdurc­hschnitt liegen“, so Dörflinger. „Das ist erfreulich. Allerdings sehe ich schon noch einigen Verbesseru­ngsbedarf, damit auch die verblieben­en Funklöcher geschlosse­n werden. Ich gehe fest davon aus, dass die Mobilfunkn­etzbetreib­er ihrer Ausbauverp­flichtung bis 2020 nachkommen.“

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FOTO: TANJA BOSCH Das Mobilfunkn­etz in der Region sei besser als in anderen Regionen, so das Wirtschaft­sministeri­um.

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